Flick/Gerland betraut

Bayern: Interner Machtkampf erschwert Trainerwahl

Fußball International
04.11.2019 19:34

Wie Manuel Neuer es prophezeite: Es sind keine ruhigen Tage dezeit in München. Mehrere Medien berichten von einem internen Machtkampf bei den Bayern, der sich nun nicht nur bezüglich der Trainerfrage äußert. Der Spiegel weist mit dem Titel „Der Verein bin ich - Nein, ich!“ auf einen Zweikampf zwischen Rummenigge und Noch-Bayern-Präsident Uli Hoeneß hin. Die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt sogar von einem Spannungsverhältnis der Beiden.

Bereits begonnene Spekulationen in der Trainerfrage seien normal, sagte Bayern-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge. „Aber es wird wohl auch jeder Verständnis dafür haben, dass ich mich zu Gerüchten und Spekulationen in der Öffentlichkeit nicht äußern werde“, enttäuschte Rummenigge am Montag all diejenige, die auf eine schnelle Lösung der Trainerfrage gehofft hatten. Ob ein letztes Machtwort von Hoeneß vor seinem Abtritt vom Präsidentenamt entscheidet? Fakt ist: Kovacs Rücken bei den Bayern wurde lange Zeit von Hoeneß gestärkt. Bedeutet der Rücktritt des Trainers eine Schwächung des großen Bosses?

Auch in Zukunft wird Triumvirat entscheiden
Bei der mitten in der Saison besonders diffizilen Suche nach dem neuen passenden Trainer für ÖFB-Star David Alaba (oben im Bild) wird auch Präsident Hoeneß als demnächst einfaches Aufsichtsratsmitglied eingebunden sein, wie Rummenigge erklärte. „Ich möchte zunächst einmal festhalten, dass Uli Hoeneß, Hasan Salihamidzic (unten im Bild) und ich gemeinsam und einvernehmlich mit Niko Kovac entschieden haben, die Zusammenarbeit zu beenden. Und auch in Zukunft werden Uli, Hasan und ich in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat wichtige Entscheidungen gemeinsam diskutieren und beschließen“, sagte Rummenigge, der sich auch bezüglich des Zeithorizonts zugeknöpft gab.

Kandidaten werden öffentlich zuhauf genannt, vom Leipziger Mastermind Ralf Rangnick über vereinslose und international namhafte Trainer wie Jose Mourinho (unten im Bild) oder Massimiliano Allegri bis hin zu der reizvollen Variante mit Erik ten Hag, der aktuell bei Ajax Amsterdam europaweit anerkannte Arbeit leistet und dazu als ehemaliger Coach der zweiten Münchner Mannschaft über eine Bayern-Vergangenheit verfügt.

Kovac fehlte Rückhalt etlicher Spieler
Was Kovac fehlte - taktische Versiertheit sowie das Zutrauen und der Rückhalt etlicher Spieler - sollte der Neue mitbringen, um in München wieder eine Kontinuität auf dem Trainerposten herzustellen. Die volle Rückendeckung aller Vereins-Entscheider gehört auch mit ins Profil.

Der 48-jährige Kroate Kovac hatte im Krisengespräch mit Rummenigge, Hoeneß und Sportdirektor Salihamidzic am Sonntag stilvoll den Weg freigemacht. Kovac nannte die Trennung „die richtige Entscheidung für den Club“. Gegen Piräus in der Champions League und Borussia Dortmund wird der bisherige Kovac-Assistent Hans-Dieter Flick als Interimscoach fungieren. „Hansi Flick genießt unser Vertrauen, und ich denke, dass er im Moment genau der richtige Mann ist“, erklärte Rummenigge.

„Tiger“ kehrt zurück
Hermann „Tiger“ Gerland übernimmt wieder den Co-Trainer-Posten beim FC Bayern München. Der 65-Jährige assistiert ab sofort Trainer Hansi Flick, der den deutschen Fußball-Rekordmeister „bis auf weiteres“ betreut. Seit 2017 fungiert Gerland als sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Im April 2009 wurde Gerland erstmals Co-Trainer der Profis und arbeitete unter Jupp Heynckes, Louis van Gaal, Carlo Ancelotti und Pep Guardiola in dieser Funktion. Von 1990 bis 1995, 2001 bis 2009 und 2010/11 war Gerland für die Amateure des FC Bayern zuständig.

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(Bild: KMM)



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