Wald droht Rodung:

Bäume werden nun Leitung für Öko-Strom geopfert

Niederösterreich
05.11.2019 08:06

Eine Starkstromleitung soll quer durch ein Naturschutzgebiet in Untersiebenbrunn im Bezirk Gänserndorf verlegt werden. Die Vorarbeiten starteten bereits. Die Grundstückseigentümer und die Grünen steigen nun aber auf die Barrikaden. Seitens der EVN betont man die Bedeutung des Projekts für den Ökostrom-Ausbau...

Mit dem Ziel, „die wertvollsten europäischen Arten und Lebensräume zu erhalten“, wurden im Zuge des EU-Beitritts in Niederösterreich 36 sogenannte Natura-2000-Gebiete errichtet. Allerdings: Quer durch eines dieser Gebiete in Untersiebenbrunn plant die EVN jetzt die Verlegung einer acht Kilometer langen Starkstromleitung. „Knapp vier Kilometer davon würden unseren Wald und somit das Vogelschutzgebiet queren“, weiß Grundstückseigentümer Walter Hiller und ergänzt: „Hunderte Bäume und ein ganzer Windschutzgürtel müssten für die Leitung gerodet werden“.

Ein Umstand, der auch die Politik auf den Plan rief. „Der gewählte Weg für die Leitung ist zwar der kürzeste, aber auch der mit den größten Nebenwirkungen“, kritisiert Beate Kainz von den Gänserndorfer Grünen. Als keine perfekte, aber die „bestmögliche Lösung“ sieht man das Projekt bei der EVN. „Die Leitung ist Teil eines größeren Gesamtkonzepts und wird maßgeblich zum Ausbau des Ökostroms in Niederösterreich beitragen“, analysiert EVN-Sprecher Stefan Zach. Das Projekt sei überdies in enger Abstimmung mit allen betroffenen Gemeinden, den Naturschutzbehörden des Landes sowie mit Vogelschutzexperten geplant worden. Etwaige Baumrodungen sollen außerdem nach Möglichkeit durch Ersatzpflanzungen kompensiert werden. Anfang des Jahres 2021 soll die Leitung stehen.

Nikolaus Frings, Kronen Zeitung

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