Nach AfD-Attacke

Nürnberger Christkind: „Bisschen Hass von wenigen“

Ausland
04.11.2019 10:24

In Deutschland herrscht Aufregung um das neue Christkind des Nürnberger Christkindelmarktes. So wie jedes Jahr wurde auch diesmal ein Christkind gewählt, gewonnen hat die gebürtige Nürnbergerin Benigna Munsi, 17 Jahre alt und Tochter einer Deutschen und eines Inders. Die Wahl wurde in sozialen Medien bald von rassistischen Kommentaren - allen voran von der AfD - überschattet. Was darauf folgte, war breite Unterstützung für die Schülerin, die am Sonntag im Nürnberger Rathaus auch selbst Stellung bezog und cool konterte: „Dem bisschen Hass steht eine Welle der vielen aus Liebe und Solidarität gegenüber.“

Auf Facebook hatte der AfD-Kreisverband München-Land ein Foto der 17-Jährigen gepostet und in Anspielung auf die Ausrottung der Ureinwohner Amerikas geschrieben: „Nürnberg hat ein neues Christkind. Eines Tages wird es uns wie den Indianern gehen.“ Der Kreisverband löschte Bild und Text später und bat um Entschuldigung.

Nürnberger Christkind hat nun so viel Fans wie nie zuvor
Internetnutzer sprangen der jungen Frau mit Kommentaren in sozialen Netzwerken bei und bekundeten ihre Solidarität mit der Ministrantin. Nun hat das Christkind so viele Fans wie nie zuvor. Für Benigna selbst war es neu, in einer solchen Weise angegriffen zu werden, auch wenn sie damit schon gerechnet habe.

„Habe gelernt, was ein Honeystorm ist“
Ihrer Freude auf ihr neues Amt hat das aber nicht geschadet, erklärte die 17-Jährige am Sonntag freudig strahlend. Sie fühle sich eher bestärkt und sei „noch motivierter“. Zum AfD-Posting sagte sie: „Es tut mir leid für die Menschen, die mit so einer Sicht durch die Welt gehen und sich nicht auf das fokussieren können, was wirklich wichtig ist.“ Sie habe nun gelernt, „was ein Candy-, ein Love- und ein Honeystorm ist“.

Viele Kopf-hoch-Nachrichten für das Christkind
Ihr gehe es gut, sie erhalte viele Kopf-hoch-Nachrichten von Freunden. Was in den sozialen Medien sonst noch so geschrieben werde, versuche sie zu ignorieren und halte sie „nicht für so relevant“.

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