Pendler besorgt:

„Immer mehr Autos, es staut sich eigentlich immer“

Steiermark
03.11.2019 09:00

Gemeinsam statt einsam! Mehr Fahrgemeinschaften würden den Verkehr erheblich reduzieren. Dass man sich darüber hinaus über geschenkte Zeit freuen kann, weiß Wolfgang Hirschbeck aus Leoben. Er pendelt seit zwölf Jahren mit Kollegen zwischen Leoben und Graz.

Angesichts der Staulawinen ist es kaum zu glauben: „Bis heute sind nur etwa fünf Prozent der steirischen Pendler als Mitfahrer unterwegs“, erzählt Franz Gosch, der Obmann der Pendlerinitiative.

Dabei würden Fahrgemeinschaften nicht nur den Verkehr stark reduzieren und die Umwelt schonen, sondern auch jedem einzelnen einen Gewinn bringen: „Ich spare mir durch das Pendeln in der Gruppe viel Geld und Nerven“, sagt Wolfgang Hirschbeck.

„Das Beste sind zwei Stunden Freizeit“
Der 53-Jährige fährt seit zwölf Jahren mit derselben Partie von seiner Heimatstadt Leoben zur Arbeit in die Grazer Belgierkaserne. Sein persönliches Resümee: „Das Beste sind die zwei Stunden Freizeit, die man pro Mit-Fahrt geschenkt bekommt.“ Wobei die eine Hälfte des Gewinns stets mit Schlafen gefüllt ist: „In der Früh ist eigentlich immer nur einer munter“, schmunzelt der Leobner.

Als alter Hase auf der Straße kann der Heeres-Referent auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Was ihm am meisten zu denken gibt: „Statt weniger, werden es immer noch mehr Autos auf der Straße. Früher sind wir manchmal Freitagabend vor dem Gleinalmtunnel gestanden, jetzt staut es sich eigentlich immer.“

Park-and-Ride-Anlage ohne Öffi-Anbindung
Richtig in Rage gerät der Obersteirer, kommt man auf die steirischen Verkehrsplaner zu sprechen: „Es gibt beispielsweise einen großen Park-and-Ride-Parkplatz in St. Michael, da bleibt kein einziges öffentliches Verkehrsmittel stehen. Da fällt mir nichts mehr ein!“

Um die Situation zu verbessern, müsse man an mehreren Schrauben drehen. Hirschbeck: „Allein wenn ich zu unserer Kaserne schaue: Da arbeiten immerhin 400 Leute, da muss man als Stadt ein Auge darauf haben und ein dementsprechendes Öffi-Angebot erstellen. Tut sie aber nicht“.

Obersteirer werden angesprochen
Er appelliert aber auch an die Eigenverantwortung: „Wenn ich jemanden vor mir mit obersteirischem Kennzeichen ins Gelände einfahren sehe, spreche ich ihn an, woher er genau kommt - und schon habe ich einen weiteren potenziellen Mitfahrer an der Angel.“

Gelegenheiten zum Mitfahren gibt es unter anderem unter mitfahrboerse.st oder unter greendrive.at

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