Bäume, das sind auch Zeugen unserer Lebensgeschichten. Der Apfelbaum in Omas Garten, auf dem man als Kind Pirat spielte und auf dem die eigenen Enkel einmal ihre Flagge hissen werden. Wer seinen Lieblingsbaum einfach nicht loslassen möchte, kann ihn mit ins Grab nehmen. Teilweise. Die Salzburger von Edelzweig bauen Urnen aus seinen Ästen. Damit greifen sie gleich zwei Trends auf: Der Anteil der Urnen- und Naturbeisetzungen in Salzburg wächst. „Wir wollen zum Beispiel Gespräche mit dem Naturbestatter paxnatura in Grödig führen“, sagt Gründer Bernhard Lapusch. Er hoffe auf eine Kooperation. Die Urnen sind nämlich komplett aus natürlichen Materialien. Zusammen mit seinen Partnern Marko Vigele und Florian Gschweidl ist Lapusch seit zwei Wochen am Markt. Ende des Monats wird es spannend für das Trio. Da bekommen sie Rückmeldung der ersten beiden Bestatter, die sie beliefert haben. Wie kam es zur Idee? „Mein Großonkel gab seiner Frau Steine mit ins Grab, an denen sie sehr gehangen hatte. Da kam mir der Gedanke persönlicher Urnen.“
Statt aschfahl liegen lieber als Rubin funkeln
„Wir wollen das persönlichste Produkt der Welt herstellen. Eines mit einer ganz eigenen Geschichte“, sagt Mevisto-Gründer Gerald Reiter. Der gebürtige Bischofshofener verschmilzt seit 2015 im oberösterreichischen Kirchham die Asche von Verstorbenen, Haare und sogar Fingernägel zu Saphiren und Rubinen – bei 2400 Grad. Er selbst verlor seine Eltern mit 18 Jahren. „Bilder holen einen immer zurück in dieselbe Situation. Die Gedanken zu einer Sache verändern sich mit der Zeit“, erzählt Reiter. Eigentlich kommt er aus einer ganz anderen Branche: Er ist Chef und Gründer des Arbeitssicherheits-Spezialisten Innotech mit 150 Mitarbeitern. Rund 750 Edelsteine stellten die zehn Mevisto-Mitarbeiter heuer her.
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