Viele Proteste in NÖ

Neue Beißkorb-Pflicht: Kritiker zeigen die Zähne

Niederösterreich
01.11.2019 13:43

Gefährliche Hunde-Attacken sorgten heuer immer wieder für Schlagzeilen. Doch nicht alle sind mit der politischen Reaktion, der vom niederösterreichischen Landtag beschlossenen Leinen- und Beißkorbpflicht auf öffentlichen Plätzen, zufrieden. Seit einer Woche hagelt es teils heftige Kritik - von Wirten, Psychologen und auch Hunden ...

Nicht nur das seit Freitag geltende Rauchverbot macht den heimischen Wirten das Leben schwer: Manfred Rieger, Spartenvorsitzender des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes, fürchtet, dass nun viele Hundebesitzer nicht mehr ins Gasthaus gehen werden. Denn die vom Landtag beschlossene Beißkorbpflicht gilt nicht nur auf Spielplätzen oder vor Schulen, sondern auch in Lokalen. Rieger: „Ich hatte in meinem Hotel in Pressbaum noch nie Probleme mit Hunden. Auch meine Kollegen wissen von keinen Vorfällen.“ Die neue Regelung sei daher nicht nur unsinnig, sondern bedeute - wie schon Rauchverbot und Allergenverordnung - eine „weitere Belastung für die heimische Gastronomie“.

Tierpsychologin kämpft gegen neues Gesetz
In dieselbe Kerbe schlägt Tierpsychologin und Hundetrainerin Yvonne Adler aus Grub im Wienerwald: „Die suggerierte Sicherheit durch einen Maulkorb- und Leinenzwang behandelt einzig das Symptom, nicht die Ursache. Diese Pläne sind keine sinnvolle und fachlich basierte Maßnahme, um eine nachhaltige Gefahrenprävention im öffentlichen Raum zu erreichen“, so Adler. Mehr Sicherheit gebe es laut der Expertin nur dann, wenn Hundehalter bestmöglich ausgebildet und ihre Vierbeiner gut erzogen werden. Nur so könne auch langfristig die Basis für ein gutes und sicheres Zusammenleben von Mensch und Tier gelegt werden.

Landesrat erntet Kritik von Hund und Herrl
Seit einer Woche rückt Gottfried Waldhäusl (FPÖ) ins Visier der kritischen Hundebesitzer. Als Tierschutz-Landesrat habe er die Novellierung im Gesetzestext ausgearbeitet. Somit habe er sie auch zu verantworten und die Kritik ernst zu nehmen, heißt es. Die Gesetzesänderung nehmen ihm neuerdings aber nicht nur die Zweibeiner, sondern auch die Vierbeiner am anderen Ende der Leine übel. Unter den zahlreichen Beschwerden, die im Büro des Landesrates eintrudelten, war auch ein nicht alltäglicher Brief. Absender ist „Maxi“, ein Kremser Havaneser, der sich wortgewandt gegen das neue Gesetz stellt.

Thomas Lauber, Josef Poyer und Nikolaus Frings, Kronen Zeitung

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