„Anfang war das Wort“

Abdullah-Zentrum: Fischer eröffnete Konferenz

Österreich
30.10.2019 10:06

Um das umstrittene König-Abdullah-Zentrum in Wien ist erneut eine Debatte entbrannt. Im Sommer sah es noch danach aus, dass das Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog (KAICIID) geschlossen wird. Nun findet dort eine zweitägige Konferenz zum Thema Hassrede und Hetze statt. Alt-Bundespräsident Heinz Fischer betonte in seiner Eröffnungsrede am Mittwoch die Bedeutung der Worte bzw. der Sprache und zitierte aus dem Johannesevangelium: „Im Anfang war das Wort.“

„Ein Wort kann tödlich sein, kann Konflikte und Kriege eröffnen, es kann aber auch Kriege beenden“, so Fischer. Daher müsse man Worte sorgfältig wählen und den Dialog suchen, appellierte das ehemalige Staatoberhaupt.

Fischer strich in seiner Rede die Notwendigkeit des Zentrums für den interkulturellen Dialog und den Kampf gegen Hass und Hetze im Namen der Religion hervor. Außerdem betonte der Alt-Bundespräsident, dass im Kampf gegen Intoleranz durchaus Erfolge erzielt würden und damit das König-Abdullah-Zentrum im Einklang mit Resolutionen der Vereinten Nationen arbeite.

Österreichisches „No-Hate-Speech-Komitee“
Als österreichisches Beispiel für den Kampf gegen Hetze brachte Fischer die Gründung des sogenannten No-Hate-Speech-Komitees im Jahr 2016. Das Komitee setzt sich aus Vertretern aus Ministerien und Nichtregierungsorganisationen zusammen. Auf der Website der Einrichtung können Hassreden registriert werden. Das Komitee will laut eigenen Angaben „für das Thema Hass im Netz sensibilisieren, Hass im Netz entgegenwirken sowie Aktionen gegen Hassrede anregen und unterstützen“.

Kickl fordert „deutliche Distanzierung“
Dass der Sozialdemokrat eine prominente Rolle bei der Konferenz spielt, hat ihm im Vorfeld heftige Kritik eingebracht - vor allem seitens der FPÖ. Der freiheitliche Ex-Innenminister Herbert Kickl forderte die Sozialdemokraten auf, „deutliche Worte der Distanzierung“ gegenüber dem Vorgehen ihres Ex-Parteigenossen zu finden - schließlich habe ihre Partei im Juni ebenfalls für die Schließung des Zentrums gestimmt. „Die Kritik an Saudi-Arabien darf nicht verstummen, dem fortgesetzte Kriegsverbrechen im Jemen, aber auch eine permanente Missachtung der Menschenrechte im eigenen Land vorgeworfen werden“, so Kickl. Die FPÖ werde bei der nächsten Sitzung des Nationalrats einen neuerlichen Antrag zur Schließung des König-Abdullah-Zentrums einbringen.

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