Spediteur erzählt

Einwanderer machen Lkw-Spedition große Probleme

Oberösterreich
30.10.2019 06:00
Die Katastrophe mit 39 Toten in einem Lkw in England wirft ein Schlaglicht auf organisierte Schlepperbanden. „Blinde Passagiere“ werden auch für die Groß-Spedition Gartner in Lambach immer mehr zu einem Problem, seit das Unternehmen wöchentlich zwei Züge von Griechenland nach Österreich rollen lässt.

„Wir arbeiten stark mit den Behörden in den Durchgangsländern zusammen. Wir intervenieren und ersuchen um Kontrollen der Plomben und Schlösser, ob diese manipuliert worden sind. In Griechenland haben wir eigene Securitys, 24 Stunden und sieben Tage Portiere und Videoüberwachung. Sobald das eigene Betriebsgelände verlassen wird, haben wir aber keine Handhabe mehr“, erklärt Christian Danzer, Prokurist bei der Lambacher Spedition Gartner die Problemlage: „Klarerweise sind Züge für die Schlepperbanden attraktiver als Lkw, wo die Fahrer schneller etwas bemerken. Seit es in Serbien und Ungarn viele Baustellen gibt, wo die Züge warten müssen, steigt die Anzahl der Versuche, auch wenn wir im Moment gerade wieder Ruhe haben.“

Vorwiegend afghanische Flüchtlinge
Am 11. September waren, wie berichtet, in Lambach 41 illegale Einwanderer aus einem dieser Containerzüge geklettert. Es handelte sich vorwiegend um afghanischen Flüchtlinge. Der Zug war am 4. September in Thessaloniki in Nordgriechenland gestartet und über Ungarn nach Lambach gerollt. Das Bundeskriminalamt vermutet freilich, dass bis zu hundert Migranten mit diesem Zug in den Westen unterwegs waren.

Polizei lobt Spedition
Vize-Landespolizeidirektor Alois Lißl lobt die Spedition Gartner für ihr Engagement und erklärt, warum das Schlepper-Unwesen wieder aufblüht: „Zu Jahresbeginn hatten wir noch sehr viele selbstständig Reisende, die sich zwischen den Ländern hin- und herbewegt haben. Inzwischen wirken die Kontrollen aber immer besser und die Schlepper werden für potenzielle Einwanderer wieder attraktiver.“

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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