380-kV-Leitung

Bauern wütend: „Es ist wie bei den Kommunisten“

Salzburg
29.10.2019 15:45
Josef Gruber und Hans Wimmer in Kuchl sind zwei von bisher acht Bauern, die das Bezirksgericht Hallein enteignete. 100 Kuchler Landwirten, die gegen eine Freileitung sind, droht das gleiche Schicksal. Der Zorn darüber ist groß: „Sie gehen mit deinem Eigentum um, als ob es ihnen gehört, es ist wie im Kommunismus.“

Drei Masten bekommt der Kuchler Ramserbauer auf seinen Grund, 170 Meter vom Haus entfernt hängen dann die 380er-Seile: „Die vorgelegten Gutachten waren teils fehlerhaft und nicht schlüssig, jedes Argument von unserer Seite wurde ignoriert“, sagt Josef Gruber.

Fünf Stunden dauerte seine Verhandlung, er empfiehlt Betroffenen: „Nichts unterschreiben, unbedingt einen Experten hinzuziehen, sonst droht man über den Tisch gezogen zu werden.“

3,5 Hektar Wald sollen abgeholzt werden

3,5 Hektar Wald, der bisher nachhaltig bewirtschaftet wurde, soll auf seinem Grund fallen: 2000 Festmeter Holz können aber mangels Wegen gar nicht herausgebracht werden. „Die APG lässt das Holz offenbar verrotten“, sagt Josef Gruber. Dazu kommen weitere 1,5 Hektar in steilem Gelände, die er dann nicht mehr bewirtschaften kann: „Alles nicht geregelt“, so Gruber.

Landwirt Johann Wimmer haben sie auch enteignet: Bis auf 100 Meter führt die Leitung zum Haus. Er ist entsetzt, wie die Salzburger Landespolitik die eigenen Bauern im Stich lässt.

Entscheidung über Geld Ende 2020

In Gesprächen mit den von der Freileitung betroffenen Gemeinden und der APG hat Landeshauptmann Wilfried Haslauer zumindest eines erreicht: Erst bis Ende 2020 müssen die Orte entscheiden, ob sie Geld von der APG nehmen. Damit sei keine Aufgabe der Parteienstellung verbunden.

Wolfgang Weber
Wolfgang Weber
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