„Mir fiel eine Frau auf, die mit einer älteren, zerbrechlich wirkenden Begleiterin an der Hand den Gang entlang kam“, beschreibt Johanna Schnellrieder wie sie auf die beherzte Steirerin aufmerksam wurde. Roswitha Thaller (57) war nach einem Unfall zur Reha in Bad Schallerbach. Und weil sie ihre Familie daheim entlasten wollte, nahm sie ihren gehörlosen Schützling einfach mit. Magdalena Mitterbäck lebt seit 30 Jahren mit der Familie der Steirerin.
„Wie ein eigenes Kind“
„Die Lena gehört zu mir wie ein Kind“, lacht Roswitha Thaller. „Manchmal muss ich schon aufpassen, damit ich sie nicht verliere. Sie ist ein bisserl dement. Deshalb nehme ich sie immer an der Hand.“ Aus Bad Schallerbach erzählt Roswitha Thaller eine Anekdote: „Am ersten Tag haben alle Kurgäste vor dem Speisesaal gewartet. Die Lena hat jeden begrüßt, wie es ihre Art ist, gelacht und Wangenküsschen verteilt. Das hat die Situation aufgelockert.“
Verstehen uns einfach durch Blicke
Auch für Roswitha Thallers drei erwachsene Kinder und ihre sechs Enkel ist Lenas Anwesenheit eine Selbstverständlichkeit. Roswitha Thaller verständigt sich mit ihrer Dauerbegleiterin durch eine einfache Zeichensprache: „Und wir verstehen uns manchmal auch einfach durch Blicke. Die Lena ist ein sehr feinfühlender Mensch.“
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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