Familie ausgelöscht

Samet A. spricht von „Blackout“ vor Dreifachmord

Niederösterreich
28.10.2019 13:22

Wie er es tat, steht fest, ebenso auch der Auslöser - doch auf die Frage, warum der 31-jährige Verdächtige aus Kottingbrunn in Niederösterreich am Wochenende zu einem Küchenmesser griff, ins Obergeschoß seines Hauses ging und dort auf seine Ehefrau und die gemeinsame Tochter einstach, ehe er auch noch seinen kleinen Sohn erstickte und damit seine Familie mit einem Schlag auslöschte, gibt es noch kaum greifbare Antworten. Gegenüber seinem Rechtsvertreter sprach Samet A. jedenfalls von einem „Blackout“ kurz vor der schrecklichen Tat.

„Unfassbares ist passiert. Eine menschliche Tragödie mit fatalen Folgen“, meinte Mirsad Musliu, der die Verteidigung des mutmaßlichen Täters übernommen hat. Der 31-Jährige sei „psychisch überfordert“ gewesen, die Trennungs- und Scheidungsabsichten seiner Frau hatte der Verdächtige offenbar nicht fassen wollen. 

Strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten
Doch was bleibt, ist ein Dreifachmord - zwei Kinder, die mutmaßlich durch die Hand des eigenen Vaters starben, ebenso auch die Ehefrau. Wie berichtet, war der 31-Jährige im Vorfeld nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten, auch Einsätze etwa wegen häuslicher Gewalt hatte es in der Vergangenheit nicht gegeben.

In der jüngsten Zeit allerdings kam es zwischen dem Paar offenbar immer wieder zu Streitigkeiten. Und eine dieser eskalierte am Wochenende vollends. Nach einem Wortgefecht stach der verdächtige HTL-Ingenieur mehrfach auf die 29 Jahre alte Tugba ein, attackierte danach auch noch Tuana, seine zwei Jahre alte Tochter, mit dem Küchenmesser. Beide hatten keine Überlebenschance und starben im Obergeschoß des Hauses in Kottingbrunn. Dann versuchte der Tatverdächtige auch noch den elf Monate alten Sohn zu ersticken.

Baby starb im Krankenhaus
Doch der kleine Bub atmete noch schwach, als Samet A. den Polizeinotruf wählte und die Exekutive nur wenig später, gegen 9 Uhr früh am Sonntag, am Tatort eintraf. Zwar wurde das Kind noch eiligst mit dem Hubschrauber ins SMZ-Ost nach Wien geflogen, doch die Verletzungen waren zu schwer. Bereits am Abend galt der elf Monate alte Bub als hirntot, in den Nachtstunden starb er dann, etwa einen Monat vor seinem ersten Geburtstag.

Gegen den mutmaßlichen Täter laufen Ermittlungen wegen des Dreifachmordes, der 31-Jährige befindet sich in der Justizanstalt Wiener Neustadt in Haft.

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