Brisante Vorschläge

Totale Verwirrung um die Breitspurbahn

Niederösterreich
25.10.2019 09:38
Seit Jahren sind Vertreter der Wirtschaft vom Prestige-Vorhaben der Breitspurbahn von und nach China überzeugt. Immerhin soll das Projekt samt Mega-Terminal bis zu 15 Milliarden Euro in die Region spülen. Nach der Absage von Land und Bürgermeistern für einen Standort im Osten wird deshalb weiter überlegt.

„Ein Finanzlandesrat, der 15 Milliarden Euro Wertschöpfung liegen lässt, und eine Landeshauptfrau, die China-Reisen macht und trotzdem keinen Mehrwert im Breitspurbahn-Projekt sieht. Da kann man nur den Kopf schütteln“, wettern aktuell die heimischen Wirtschaftskapitäne – teils nicht nur hinter vorgehaltener Hand. Denn die Vorgeschichte zur Breitspurbahn-Absage bietet einigen Zündstoff für politische Diskussionen.

Offenbar Im Zuge des anstehenden Gemeinderatswahlkampfs wurde von Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (VP) verkündet, dass der Osten von Niederösterreich nicht für ein „Monsterprojekt“ zur Verfügung stehe - die „Krone“ berichtete. Ob sich diese Region aber eine Abfuhr auch wirtschaftlich leisten kann, wurde von Schleritzko, der gleichzeitig Finanzlandesrat ist, nicht beantwortet - immerhin geht es auch um eine gewaltige Chance für die zukünftige Entwicklung des Standortes. Stichwort: 15 Milliarden Euro über 46 Jahre Laufzeit!

Während jedoch im ebenfalls betroffenen Burgenland Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil (SP) für seine Breitspur-Absage viel Kritik von der Wirtschaftskammer einstecken musste, bleibt die heimische „Stimme der Konjunktur“ Sonja Zwazl eher schweigsam. Anders hingegen Industriellen-Chef Thomas Salzer: „Der Osten Niederösterreichs ist ein Tor in die Welt, wir sollten diese Chance unbedingt nutzen“, erklärt der Wirtschaftsmagnat. Salzer will sich von einem „Nein“ nicht abhalten lassen und lässt mit einem Vorschlag aufhorchen – der wohl neuerlich für Zündstoff in der Breitspur-Debatte sorgen wird: der Truppenübungsplatz Allentsteig im Bezirk Zwettl als Endstation samt Güterumschlagplatz. „Hier gibt es wenig Anrainer, und das Gelände könnte so besser genutzt werden“, sagt Salzer. Ob diese Möglichkeit auch wirklich relevant ist, müssten jedoch Experten klären.

Josef Poyer, Kronen Zeitung

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