TSD-Informant sagt:

„Für mich war es ganz klar eine Geiselnahme“

Tirol
22.10.2019 08:00

Die „Krone“-Berichte über den vertuschten Vorfall in einem Tiroler Asylheim 2017 hat ein weiterer Informant zum Anlass genommen, sich zu melden. Er spricht davon, dass der afghanische Asylwerber die Mitarbeiter sehr wohl bedroht hat. „Denn er wollte seine ganze Familie aus der Türkei nach Österreich holen“, betont er.

Die beängstigenden Szenen spielten sich im Jänner 2017 ab. Während die Mitarbeiter über Allfälliges diskutierten, betrat der Heimbewohner den Raum. „Er hat die Tür hinter sich zugesperrt und die Angestellten somit festgehalten. Dann hat er die Mitarbeiter wüst beschimpft und ihnen gedroht, sie umzubringen. In meinen Augen kann man sogar von einer Geiselnahme sprechen“, sagt der Insider.

Der Afghane habe mit dieser Aktion eine klare Absicht verfolgt. „Er wollte seine Familie, die sich in der Türkei aufhielt, nach Österreich bringen. Dass er einen negativen Asylbescheid mit diesem Vorfall bezwecken wollte, ergibt keinen Sinn. Er hätte jederzeit das Land verlassen können. Und das hat er ja dann auch am 7. August 2017 getan“, schildert die Vertrauensperson.

„Der Asylwerber wollte die Flucht ergreifen“
Nachdem sich der Afghane mit dem Messer „zwei oberflächliche Stiche in den Bauch versetzte, wollte er flüchten“, berichtet die Polizei. Doch der Plan ging nicht auf, er wurde von den Mitarbeitern festgehalten.

„Der Amtsarzt verfügte schließlich die Einweisung des Mannes gemäß Unterbringungsgesetz. Nach einer ambulanten Behandlung in der Uniklinik erfolgte die Einlieferung in die Psychiatrie“, teilt die Polizei mit. Der Afghane wurde angezeigt, das Verfahren gegen ihn eingestellt. „Bereits am nächsten Tag kehrte der Asylwerber zum Heim zurück. Er ging beim Eingang vorbei, ohne gesehen zu werden. Erst eine Angestellte wurde auf ihn aufmerksam“, sagt der Kenner.

„In anderem Asylheim einquartiert“
Der Mann war - wie berichtet - laut Angaben eines anderen Insiders friedlich und wurde bis zu seiner freiwilligen Ausreise in ein anderes Heim einquartiert.

Ein Vorfall, der - seit ihn die „Krone“ publik machte - teils konträre Ansichten hervorbringt und damit für Diskussionen sorgt. Spätestens der U-Ausschuss wird (hoffentlich) Licht ins Dunkel bringen.

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