Hohe Arbeitsbelastung:

Spitalsärzte wollen nur Notfälle in den Ambulanzen

Oberösterreich
22.10.2019 11:00

„Patienten, die keine Notfälle sind, sollten zuerst Arztpraxen aufsuchen und nicht sofort ins Spital gehen“, sagt Spitalsärztevertreter Harald Mayer: „Das würde auch die Wartezeiten reduzieren.“ Denn ein gewichtiger Grund für die steigende Arbeitsbelastung der Spitalsmediziner ist das Ansteigen der Ambulanzfälle.

Ein „Ansteigen der Ambulanzfälle“ haben 78 Prozent der österreichweit 3570 vom Linzer IMAS-Institut befragten Spitalsärzte in den letzten Jahren wahrgenommen. Neben zunehmender Personalknappheit, mehr Aufwand für Patientendokumentationen und steigendem Zeitdruck ist das der viertstärkste Grund für die „ans Limit“ steigende Arbeitsbelastung im Spital.

Arbeit ist unangenehmer geworden
Das gilt natürlich auch für das Spitalspflegepersonal, wie man aus anderen, ähnlichen Erhebungen weiß - diese IMAS-Umfrage war jedoch nur unter Ärztinnen und Ärzten im Krankenhaus. Dort meinen mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer, die Arbeit im Krankenhaus sei in den vergangenen fünf Jahrenunangenehmer geworden.

Personalmangel auch außerhalb der Spitäler
Warum dieser Zulauf zu den Spitalsambulanzen? „Auch im niedergelassenen Bereich gibt es Personalmangel“, erklärt Spitalsärztevertreter Mayer. Wobei die Praktiker und Fachärzte draußen im Schnitt fünf Jahre älter sind als die Fachärzte in den Krankenhäusern. Das heißt, durch die bevorstehenden Pensionierungen wird der Mangel an niedergelassenen Ärzten noch zunehmen und der Druck auf die Ambulanzen wird wachsen.

Mehr finanzielle Mittel nötig
Mayer appelliert daher an die zukünftige Bundesregierung, „entsprechende finanzielle Mittel freizugeben“. Nämlich für die Stärkung des niedergelassenen Bereichs ebenso wie für eine ausreichende Personalaufstockung in den überlasteten Spitälern.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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