Fressnapf-Gala

Die Preisträger des „Tierisch engagiert“-Awards

Tierecke
21.10.2019 14:04

Helden vor den Vorhang hieß es bei der Verleihung des „Tierisch engagiert“-Awards 2019. Fressnapf Österreich ehrte erneut Tierschützer, Vereine und Vierbeiner mit Preisen im Gesamtwert von 110.000 Euro. Wir stellen Ihnen alle Gewinner-Projekte vor.

Tierisch engagiert: Vorarlberg
Das Vorarlberger Tierschutzheim schafft Begegnungsmöglichkeiten für Mensch und Tier. Kinder treffen hier unter pädagogischer Betreuung Tiere, um das gegenstätige Verständnis und den Umgang miteinander zu schulen. Gemeinsam mit Kinderpädagogin Bettina Beeler organisiert das Tierschutzheim die „Aktiv Sommer – Kindertierschutztage“. „Es ist wichtig, dass bereits Kinder lernen richtig mit Tieren umzugehen“, erklärt Bettina Beeler. Im Rahmen der Kindertierschutztage lernen Kinder sich angemessen gegenüber Tieren zu verhalten und ihre Körpersprache sowie Signale richtig zu deuten. Der Workshop teilt sich in die Schwerpunkte Hund, Kleintier und tierische Gartenbesucher. Die Kinder lernen spielerisch, Verantwortung für diese Lebewesen zu übernehmen und deren Bedürfnisse zu verstehen. Der „Tierisch engagiert“-Award unterstützt das Projekt des Tierschutzheim Vorarlberg mit 2500 Euro.

Tierisch engagiert: Tirol
Manuelas Tierhoamat ist das erste Seniorentierheim Tirols und beherbergt alte und kranke Katzen, Hunde, sogar Esel und Pferde. Die Tiere kommen aus den unterschiedlichsten Gründen zu Initiatorin Manuela Prantl: Manche von ihnen wurden ausgesetzt, andere wurden obdachlos als ihre Besitzer verstarben. „Für ältere Tiere, die mehr Aufmerksamkeit und Pflege benötigen, ist oft kein Platz“, erläutert Manuela Prantl. In Manuelas Seniorentierheim werden diese Tiere gepflegt und weitervermittelt oder sie genießen dort einen ruhigen Lebensabend. Ein weiterer besonderer Dienst, den Manuela Prantls Verein leistet, ist die Drohnenrettung von Rehkitzen und Almvieh. Zu diesem Zweck wurde eigens eine Drohne mit Wärmebildkamera angeschafft und ein Drohnenpilot ausgebildet.
Der „Tierisch engagiert“-Award unterstützt Manuelas Tierhoamat mit 2500 Euro.

Tierisch engagiert: Salzburg
„Unsere Hunde sind speziell ausgebildet. Sie helfen uns dabei, den Wald gesund zu halten und Wildtiere zu schützen“, erläutert Heidi Kurz die Arbeit der Naturschutzhunde. Die Naturschutzhunde sind so etwas wie Förster auf vier Pfoten und tragen maßgeblich zur Gesundheit und zum Erhalt von Tier- und Waldbestand bei. Mit ihren speziell trainierten Nasen können sie etwa von Borkenkäfern befallene Bäume aufspüren. So können diese rechtzeitig gefällt werden, bevor der gesamte Bestand befallen ist. Die Salzburger Naturschutzhunde gehen bei ihrer Arbeit auch große Risiken ein: Wenn sie sich zum Beispiel auf die Suche nach vergifteten Ködern machen, mit denen illegal Greifvögel gejagt werden. Diese Köder sind nicht nur für die Vögel, sondern auch für andere Wildtiere sehr gefährlich. Zudem helfen die Naturschutzhunde auch dabei, seltene Waldtiere – wie Goldschakale, Luchse und Wildkatzen – aufzuspüren, um deren Beobachtung und Untersuchung zu ermöglichen. Mit ihrem Engagement tragen sie maßgeblich zur Gesundheit der Wälder und ihrer Bewohner bei. Für ihre Bemühungen rund um Wald und Tierschutz unterstützt der „Tierisch engagiert“-Award die Salzburger Naturschutzhunde mit 2.500 Euro

Tierisch engagiert: Kärnten
Susanne Macalka kümmert sich gemeinsam mit dem Tierschutzverein Villach ehrenamtlich um elternlose Jungvögel. Alles begann, als sie zusammen mit ihrer Tochter ein Vogelbaby vor dem sicheren Tod rettete. „Es war ein besonderes Erlebnis diesen kleinen Vogel per Hand aufzuziehen und ihn wieder in die Natur entlassen zu können“, beschreibt Susanne Macalka den Beginn ihres Engagements. Mittlerweile kümmert sie sich um bis zu 35 Vögel gleichzeitig, füttert und pflegt sie, bis sie wieder ausgewildert werden können. Die Spatzenkolonie in ihrem Garten zeigt, dass ihr das ehrenamtliche Engagement für die Vögel sehr wichtig ist. Der „Tierisch engagiert“-Award unterstützt die Jungvögel-Retter mit 2500 Euro.

Tierisch engagiert: Oberösterreich
„Der Igel steht schon seit geraumer Zeit auf der roten Liste der streng geschützten Tiere“, betont Gabriele Reisinger. Die Igelhilfe Österreich ist schon lange eine wichtige Institution für den heimischen Tierschutz. In der Igelstation in St. Lorenz finden kranke, verletzte und verwaiste Igel einen Zufluchtsort. Dort werden sie gehegt und gepflegt. Vor allem durch den zunehmenden Straßenverkehr und den Mangel an Versteckmöglichkeiten sind Igel zunehmend in Gefahr. Darum berät die Igelhilfe auch Privatpersonen, die in ihren Gärten oder bei Spaziergängen verletzte oder unterernährte Igel finden. Die Igelhilfe liefert Informationen über die passende Unterbringung und Verpflegung und hilft dabei, die Igel wieder auszuwildern, sobald sie stark genug für ein Leben in der Natur sind. Der „Tierisch engagiert“-Award unterstützt die Igelhilfe mit 2500 Euro.

Tierisch engagiert: Niederösterreich
Der Tierschutzverein animalfriends.at kümmert sie sich um die tierischen Begleiter von Obdachlosen. Menschen, die in Armut leben, haben oft nur sehr wenige Bezugspersonen und hängen daher umso mehr an ihren Tieren. „Wir sehen Tier und Mensch als Symbiose. Wenn es den Tieren gut geht, dann hilft das auch ihren Besitzern“, erklärt Michael Ruttner von animalfriends.at. Damit die Tier-Mensch-Beziehung nicht durch mangelnde Versorgung getrennt wird, hilft animalfriends.at mit Futter. Die Tiere werden zudem mit Brustgeschirren und Maulkörben versorgt. Ihre Besitzer finden stets ein offenes Ohr für ihre Probleme und Sorgen, wann immer möglich, wird ihnen auch Hilfe vermittelt. Der „Tierisch engagiert“-Award zeichnet das Tierschutz-Engagement des Jahres aus und unterstützt animalfriends.at mit 2500 Euro.

Tierisch engagiert: Wien
„Pfotenmarkt auf Rädern“ kümmert sich um Tierbesitzer in Not, für ihren Einsatz wurden die ehrenamtlichen Helfer für das Wiener Tierschutz-Engagement des Jahres ausgezeichnet. „Pfotenmarkt auf Rädern“ unterstützt Menschen, die nur über begrenzte Mittel verfügen, sich aber dennoch gut um ihre Haustiere kümmern möchten. Oftmals sind gerade für ältere Menschen ihre Haustiere die einzige Gesellschaft. Wenn sie sich aufgrund einer finanziellen Notlage von ihren Tieren trennen müssten, wäre das ein schwerer Schlag für ihr seelisches Wohl. „Wir helfen sozusagen Tieren, ihren Besitzern zu helfen“, beschreibt Sonja Moldaschl die Arbeit ihrer Organisation. Darum beliefert „Pfotenmarkt auf Rädern“ Menschen in Notlagen mit Tierfutter. In besonderen Fällen hilft der Verein auch beim Begleichen von Tierarztrechnungen. Wenn es den Tieren gutgeht, fühlen sich auch ihre Besitzer gleich besser. Der „Tierisch engagiert“-Award unterstützt den „Pfotenmarkt auf Rädern“ mit 2500 Euro.

Tierisch engagiert: Burgenland
Der Verein Omihundehilfe aus Winten hat es sich zur Aufgabe gemacht verstoßene Hunde und Katzen zu retten. Meist sind die Tiere, die dort landen, alt, krank, gehandicapped und haben niemanden mehr, der sich um sie kümmert. Sie wurden aufgrund ihres Alters oder einer Krankheit ausgesetzt oder landen in Tierheimen, wo sie einem ungewissen Schicksal entgegensehen. „Viele trauen es sich nicht zu oder wollen sich nicht um ein altes oder krankes Tier zu kümmern und dann kommen sie zu uns“, sagt Jasmin Rudy über die Situation der Tiere. Bei Omihundehilfe kümmern sich Jasmin Rudy und Askold Langfeld hingebungsvoll darum, dass die einsamen Tierchen ein neues Zuhause und viel Liebe und Fürsorge bekommen. Omihundehilfe kümmert sich aber nicht nur um das Wohl der Tiere, sondern versucht auch auf Facebook stärkeres Bewusstsein für das Leid der Tiere zu schaffen. Sie wollen zeigen, dass auch alte und kranke Tiere Liebe und Respekt verdient haben. Der „Tierisch engagiert“-Award unterstützt den Verein Omihundehilfe mit 2500 Euro.

Tierisch engagiert: Steiermark
Das Schutzengeldorf der behinderten Katzen im steirischen Kalsdorf ist ein ganz besonderer Ort. „Die Kätzchen, die wir aufnehmen, haben oft besondere Bedürfnisse. Nicht jeder hat das Wissen und die Energie, sich richtig um sie zu kümmern“, erklärt Renate Riedel vom Schutzengeldorf. Das Schutzengeldorf pflegt behinderte oder vormals misshandelte Tiere mit dem Ziel, ihnen einen ruhigen Lebensabend zu bescheren. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Arbeit im Schutzengeldorf ist die Vermittlung von gesundgepflegten Katzen und die Aufklärungsarbeit bei Katzenbesitzern. Zudem werden Besitzer von kranken oder behinderten Katzen bei der Pflege ihrer Schützlinge beraten. Der „Tierisch engagiert“-Award unterstützt das Schutzengeldorf mit 2500 Euro.

Tierischer Held: Platz 1
Den ersten Platz der tierischen Helden belegt der Verein „Therapiehunde Mensch und Tier“ mit dem Team aus Oberösterreich, die mit ihrem tatkräftigen Einsatz vielen Menschen Lebensfreude bringen. Sie besuchen körperlich sowie geistig beeinträchtigte Menschen und helfen in Kliniken mit Multiple-Sklerose-, Demenz- und Wachkomapatienten. Die beiden Therapiehunde von Barbara Mair leisten aber nicht nur im Alltag Außergewöhnliches: Sie haben ihrer Besitzerin auch schon bei einer Lungenembolie das Leben gerettet und sie bei der Genesung nach einem Schlaganfall begleitet. „Hunde stellen keine Anforderungen und haben keine Erwartungshaltungen. Sie nähern sich unvoreingenommen und akzeptieren Menschen ohne Vorurteile. Sie schenken Vertrauen und sind auch vertrauenswürdig. Sie vermitteln Nähe, Sicherheit und Geborgenheit“, sagt Barbara Mair, über ihre Hunde Mira und Kim. Durch ihren unermüdlichen Einsatz haben sie sich den ersten Platz unter Österreichs tierischen Helden verdient und erhielten dafür den goldenen Fressnapf. Außerdem werden die tierischen Helden mit Fressnapfgutscheinen im Wert von 1250 Euro unterstützt.

Tierischer Held: Platz 2
Rüde „Clooney“ aus Wien belegt den zweiten Platz der tierischen Helden. „Clooney“ ist als Suchhund für das Rote Kreuz Niederösterreich tätig. Bei einer Suchübung wurde er von einem Wildschwein attackiert und dabei lebensgefährlich verletzt. „Es war schlimm ihn so zu sehen und es war nicht sicher ob er diese Verletzung überleben wird“, berichtet Ulli Panzenböck, Hundeführerin. Doch „Clooney“ verlor nie seine Willensstärke und kämpfte sich zurück ins Leben. Nach einer langen, schmerzhaften Genesungsphase und trotz körperlicher Einschränkungen konnte er im Juli bei seinem ersten Einsatz eine vermisste Person aufspüren.

Tierischer Held: Platz 3
Mit einer lebensrettenden Heldentat gewinnt Golden Retriever „Iouri“ aus Niederösterreich den dritten Platz des „Tierisch engagiert“-Awards. „Hätte ‘Iouri‘ den Spaziergang - von sich aus - nicht abgebrochen, wär‘ ich heute nicht mehr bei meiner Familie.“ Mit diesen Worten fasst Andreas Heinreichsberger die Heldentat seines Golden Retrievers zusammen. Hund und Herrchen gingen im Mai gemeinsam ihre Morgenrunde durch den Wald. Aber irgendetwas war an diesem Tag anders. Retriever „Iouri“ wurde unruhig und drängte Herrchen Andreas auf dem schnellsten Weg nach Hause. Kurz nachdem sie dort ankamen, brach Andreas zusammen - er erlitt einen Herzinfarkt. Dank „Iouris“ Feingespür konnten schnell medizinische Maßnahmen eingeleitet werden, die Andreas das Leben retteten. Für sein Engagement bekam „Iouri“ neben dem goldenen Fressnapf auch Fressnapf-Gutscheine im Wert von 500 Euro.

Junge Tierfreunde
Erstmals wurde 2019 ein besonderes Tier- und Naturschutzprojekt an einer österreichischen Schule ausgezeichnet. Die Clara-Fey-Schule aus Wien konnte mit ihrem Bienen-Projekt die Jury überzeugen. Die Schule kümmert sich um Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen, die oft auch mit sozialen und emotionalen Problemen zu kämpfen haben. Das ausgezeichnete Projekt: Die Kinder bauen Bienenhotels, basteln Samenbomben für bienenfreundliche Blumen und betreuen die wichtigen Insekten das ganze Jahr über. Dadurch stärken sie ihre Sensibilität für Tiere und Natur. „Die Kinder tun sich oft schwer, sich in andere hineinzuversetzen. Durch die Arbeit mit den Bienen lernen sie auf die Bedürfnisse anderer einzugehen und leisten einen wertvollen Beitrag für die Umwelt„, erklärt Diana Frömelt, Lehrerin und Projektinitiatorin. Der “Tierisch engagiert"-Award unterstützt aus diesem Grund die Clara-Fey-Schule und das Bienen-Projekt mit 2500 Euro.

Junge Tierfreunde: Ehrenpreis
Die jungen Mädchen des Tierrettungs-Clubs, aus dem niederösterreichischen Zwettl, treffen sich jeden Samstag, um sich weiterzubilden und beeinträchtigten Tieren in ihrer Region zu helfen. Sie planen Veranstaltungen, sammeln fleißig Spenden und verkaufen Selbstgemachtes. Zudem besuchen sie regelmäßig das Tierheim Freistadt und gehen dort mit den Hunden spazieren. Der Club ist zwar kein Schulprojekt, aber nichts desto trotz förderungswürdig: Die Jury zeichnete die engagierten Jugendlichen deshalb mit einem Ehrenpreis aus und der „Tierisch engagiert“-Award unterstützt ihren Club mit 1000 Euro.

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