Winzer sind gelassen

Grüner Veltliner: Keine Sorgen, aber höhere Lagen

Niederösterreich
21.10.2019 09:28

Wissenschafter sehen den Grünen Veltliner durch den Klimawandel in seiner Existenz gefährdet. Wärmere Temperaturen würden sich demnach auf Austrieb, Blüte und Reife der Trauben auswirken. In und rund um die Wachau bleiben die meisten Winzer noch gelassen. Auch der Weinbauverband sieht keinen Handlungsbedarf. Vielmehr steigt die Vorfreude auf einen guten Jahrgang. 

„Das einzig Grüne, das ich mag, ist der Grüne Veltliner“, gestand einst der nunmehrige Wiener Altbürgermeister Michael Häupl. Eine Liaison, die bedroht scheint. Klimaforscher prognostizieren, dass diese Weißweinsorte durch die zunehmende Erderwärmung verschwinden werde. Der Temperaturanstieg würde sich auf Austrieb, Blüte und Reife der Reben auswirken – fatale Faktoren für Niederösterreichs wichtigste Weinsorte.

„Der Klimawandel ist Fakt, und wir Winzer spüren ihn auch“, berichtet Roman Horvath, Weingutsleiter der Domäne Wachau. Zwei Millionen Flaschen Grüner Veltliner werden hier jährlich erzeugt. Trotz der zunehmenden Erwärmung sieht man das flüssige Kulturgut aber nicht in akuter Gefahr. Mit entsprechender Beschattung, Begrünung und Bewässerung ließe sich entgegenwirken. „Manche Lagen sind jetzt sogar im Vorteil“, schildert Horvath. Auf 400 Höhenmetern werden derzeit im Spitzer Graben etwa die Trauben von Franz-Josef Gritsch gelesen. Er bestätigt: „Früher war es dort oben für den Grünen Veltliner zu kalt, jetzt ist die Temperatur hier optimal.“

Im Kamp- sowie auch im Kremstal wird die Ruhe bewahrt. Man sei optimistisch, die möglichen Probleme bewältigen zu können. Was die aktuelle Lese betrifft, erwarte man außerdem „überdurchschnittlich gute Qualität“, meint etwa Winzer Herbert Gartler aus Alt-Rehberg. Entwarnung kommt zudem von Agrarlandesrat Stephan Pernkopf. Er ist sich sicher: „Unsere Winzer werden auch in Zukunft Top-Weine produzieren.“ Und auch Josef Glatt, Direktor des Österreichischen Weinbauverbandes, bleibt zuversichtlich.

Nikolaus Frings, Kronen Zeitung

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