Crashtest mit 60 km/h!

Hier crasht Porsche gegen Bugatti – aus Lego!

Motor
19.10.2019 23:00

Es könnte einfach ein großer Spaß sein, einem Bugatti Chiron und einem Porsche 911 GT3 RS - beide aus Legosteinen gebaut, dabei zuzusehen, wie sie aneinander zerschellen. Aber dieser Spielzeug-Crash wurde nicht von zwei Buben im Kinderzimmer inszeniert, sondern vom ADAC. Und das aus gutem Grund: Die Experten wollten herausfinden, ob eine Computersimulation einen realen Crashtest ersetzen könnte.

(Bild: kmm)

Bevor die Teile auseinander spritzten, crashten bereits zwei digitale Versionen der Probanden und zerlegten sich in ihre Bits und Bytes. Dann knirschte das reale Plastik, als es sich in einander schob. Das Ergebnis: Die Simulation ist gut, ein realer Crashtest aber unverzichtbar.

Der Versuchsaufbau war absolut ernsthaft. Die Probanden entstammen der Reihe Lego Technic und sind im Maßstab 1:8 konstruiert: ein orangefarbener Porsche 911 GT3 RS und ein blauer Bugatti Chiron. Dabei knallte der Porsche mit 60 km/h auf die B-Säule des Bugatti. Bei dem Aufprall lösen sich Hunderte Lego-Steine, die beiden Modellfahrzeuge werden beinahe vollständig zerstört.

So lief der Versuch
Computerexperten des Simulationsspezialisten Dynamore hatten zuvor in wochenlanger Kleinarbeit ein Software-Programm mit den Eigenschaften aller benutzten Legosteine gefüttert und den Seitenaufprall detailgenau modelliert. Am Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart wurde die Vorausberechnung dann in einer sogenannten Cave dreidimensional sicht- und begehbar gemacht. Initiator des Versuchs war das IT- und Techmagazin „c’t“, das bereits vor zwei Jahren zusammen mit dem ADAC einen Lego-Porsche gegen die Wand hatte fahren lassen.

Beim Crash in der Anlage des ADAC-Technikzentrums in Landsberg hielten mehrere Kameras mit jeweils bis zu 1000 Bildern pro Sekunde fest, wie die beiden Lego-Autos aufeinanderprallen. Sie wurden dabei wesentlich stärker beschädigt, als die Computersimulation vorausberechnet hatte.

Andreas Rigling von der ADAC Fahrzeugsicherheit zog nach dem Versuch folgendes Fazit: „Simulationen im Entwicklungsprozess sind absolut wichtig, weil sie Ressourcen sparen. Der Vergleich zeigt aber auch ganz deutlich: Das reale Schadensbild ist deutlich schwerer als in der Simulation vorausberechnet, der echte Crash ist also unverzichtbar.“

Im realen Leben hält sich dann auch der Spaß in Grenzen. Beim Legocrash gibt es aber keine Verletzten.

(ampnet)

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(Bild: kmm)



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