Nach Klima-Klage

Greenpeace: „Österreich macht noch nicht genug“

Österreich
19.10.2019 12:05

Die heimischen Umweltorganisationen erhöhen den Druck auf die Bundesregierung. Rechtliche Schritte wurden gegen die Bundeskanzlerin und gleich sechs Ministerien eingeleitet - eine Premiere. Der Grund: Überziehung der erlaubten Mengen an CO2-Emissionen. Moderator Gerhard Koller hat sich mit der Umweltexpertin Jasmin Duregger von Greenpeace über die Versäumnisse der Bundesregierung unterhalten. Das ganze Interview sehen Sie wie immer oben.

„Österreich hat internationale Verpflichtungen, die Treibhausgase zu senken“, so Duregger. Konkret geht es ihr hier um die „EU-Ziele bis 2020“: „Diese stehen im österreichischen Klimagesetz.“ 2017 kam es erstmals zu einer Überschreitung der Höchstmenge an Treibhausgasemissionen. In diesem Fall muss die Regierung laut dem Klimaschutzgesetz innerhalb von sechs Monaten Sofortmaßnahmen einleiten: „Seit Jänner 2019 wissen wir nun, dass wir die Höchstmenge überschritten haben, bis zum Juli hätten daher Maßnahmen eingeleitet werden müssen.“

„Dazu zählen etwa eine Temporeduktion auf Autobahnen und die Finanzierung von Photovoltaikanlagen“, so die genauen Vorstellungen der Greenpeace-Aktivistin. Außerdem fordert man eine „ökosoziale Steuerreform“ ein, wichtig sei dabei auch, dass diese „nicht zu Lasten der Geringverdiener geht“.

„Österreich war 30 Jahre im Tiefschlaf“
Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist eine weitere Maßnahme, die Greenpeace fordert. Dabei investiert Österreich im Moment mehrere Milliarden Euro in den Ausbau der Bahn, so viel wie noch nie in der Geschichte. Konkret wird im Moment am Ausbau der Südstrecke gearbeitet. Seit die Weststrecke fertig ist, hat sich das Volumen der dort beförderten Personen sogar verdoppelt. Für die Aktivistin kein Grund, locker zu lassen: „Das ist noch nicht genug, weil wir die letzten 30 Jahre im Tiefschlaf waren, was die Klimakrise betrifft. Auch in Sachen Radwege und für die Fußgänger muss mehr gemacht werden.“

„Brauchen die Parteien, um Klimakrise zu bewältigen“
Der zukünftigen Regierung, egal aus welchen Parteien diese besteht, wollen die Umweltschutzorganisationen in Sachen Klimaschutz genau auf die Finger schauen: „Wir brauchen natürlich die Parteien und die Politik, um die Klimakrise zu bewältigen. Es ist nicht tragbar, dass das auf das Individuum abgewälzt wird.“

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