380-kV-Freileitung

„Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“

Salzburg
20.10.2019 08:00

Am 21. Dezember 2018 wurde Thomas Freylinger zum neuen Bürgermeister von Kuchl gekürt und übernahm so das „Packerl“ seines Vorgängers. Denn Kuchl ist eine von neun Gemeinden in Salzburg, die sich bis zuletzt gegen den Bau einer 380-kV-Freileitung einsetzten. Doch der Kampf scheint verloren (nachzulesen hier). Im „Krone“-Interview lässt der Gegner riesigen Masten seinem Ärger freien Lauf.

Inwieweit ist Kuchl von der Leitung betroffen?

Bei uns soll eine sieben Kilometer lange Trasse gebaut werden.

Was ist für Sie moralisch am verwerflichsten?

Wir werden gezwungen, drei Verträge gemeinsam zu unterschreiben, bevor die Grundstückeigentümer überhaupt enteignet werden. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Die APG fährt einfach drüber und schürt böses Blut.

Es war doch immer nur eine Freileitung Thema...

Ja, eine Teilverkabelung war nie vorgesehen.

Wie viele Landwirte sind in Kuchl betroffen?

Mehr als 100 sind betroffen. Ich habe eine konkrete Anzahl bei der APG nachgefragt, aber keine Antwort bekommen.

Wie hoch sind die Ablösezahlungen durch die APG?

Zirka eine Million Euro.

Wofür soll das Geld verwendet werden?

Für Ausgleichsmaßnahmen innerhalb der Gemeinde.

Wie ist die Reaktion aus der Gesellschaft?

Natürlich sprechen mich viele drauf an und glauben sogar, wir hätte die Vereinbarung schon unterzeichnet. Nächste Woche wird es eine Gemeindeinfo geben, um die Bevölkerung über den derzeitigen Stand aufzuklären.

Was passiert mit der bestehenden 220-kV-Leitung auf der anderen Talseite?

Die sollte dann weg kommen.

Sandra Aigner
Sandra Aigner
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