Angehörige bestürzt

Brandopfer stammt aus einer wohlhabenden Familie

Salzburg
19.10.2019 07:03

Jenes Haus mitten in Salzburg-Maxglan, in dem am Donnerstagabend ein 76-Jähriger bei einem Feuer ums Leben kam, wurde mittlerweile von zwei Brandsachverständigen genau unter die Lupe genommen. Vermutlich war ein technischer Defekt bei einem Küchengerät oder ein Kurzschluss bei einem Mini-Backofen der Auslöser.

Noch am späten Abend mussten die Angehörigen des Mannes, seine Schwester und ihre Familie, verständigt werden. Der Schock sitzt tief. Die Familie hatte den Mann noch am Vortag besuchen wollen, es ging sich aber nicht mehr aus. Die Brandsachverständigen nahmen am Freitag ihre Arbeit auf. Und die gestaltete sich nicht gerade einfach. Hans A., der aus einer wohlhabenden Familie stammte, war bis zur Pensionierung in Salzburg ein angesehener Geschäftsmann gewesen. Im Ruhestand - der Mann war nie verheiratet - mutierte er zum Eigenbrötler. Er hortete immer mehr Gerümpel in seinem einst so schicken Haus samt Garten und großzügiger Terrasse. Das Gebäude verfiel zusehends. Zuletzt waren sämtliche Räume zugemüllt, Hans A. schlief wohl in der Küche, dem einzigen Raum mit noch knapp 2 m2 Platz am Boden. Dort ist das Feuer ausgebrochen.

 Im völlig von Unkraut und wilden Büschen überwucherten Garten zeugt ein alter BMW aus den 70er Jahren noch aus einer Zeit, in der es Hans A. gut ging. Wäre der Oldtimer nicht einfach im Garten verkommen, könnte er heute ein Vermögen wert sein.

 Die Schwester des Mannes sowie ihr Sohn hatten seit Jahren verzweifelt versucht Hans A. zu helfen. Doch er ließ das nicht zu. Zumindest will ihm die Familie nun ein angemessenes Begräbnis bereiten.

Hans A. und seine Schwester Lieselotte mussten schon früh ohne ihren Vater aufwachsen. Dieser, ein Graveur und Stampiglienerzeuger, der auch mit Juwelen und Schmuck handelte, und ein Geschäft in der Griesgasse hatte, wurde im Juli 1948 im Alter von 50 Jahren in seinem Landhaus in der Kendlerstraße von einem Unbekannten erschossen. Seine Frau schlief im Nebenzimmer, als es zur Bluttat kam, die bis heute ungeklärt ist. In dem Haus in der Kendlerstraße lebt ein Teil der Familie noch heute, trotz der dunklen Erinnerung.

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