FPÖ-Chef in Kritik

Rechtsextreme „Aula“ ist unter neuem Namen zurück

Österreich
17.10.2019 10:39

Nach mehr als einem Jahr Pause ist die rechtsextreme „Aula“ wieder zurück - nicht ohne unter dem Namen „Neue Aula“ erneut für Kritik zu sorgen. Wie die Organisation SOS Mitmensch berichtet, wird in der aktuellen Ausgabe der Überfall Deutschlands auf Polen im Jahr 1939 als Auslöser des Zweiten Weltkriegs in Zweifel gezogen, ein „Mischkulturen“-Sager eines FPÖ-Politikers werde darin als „populär“ dargestellt. Der Verein fordert den Chef der Freiheitlichen, Norbert Hofer, zum Handeln auf.

Als der Song-Contest-Teilnehmer Cesar Sampson in der „Aula“ als „Quoten-Mohr“ bezeichnet wurde, sorgte das für Empörung. Auch sonst fiel die Zeitschrift durch rassistische und antisemitische Artikel auf - einige Autoren waren FPÖ-Politiker. Der damals stellvertretende Bundesparteichef Hofer drohte allen freiheitlichen Politikern mit dem Ende ihrer Parteikarriere, wenn sie weiter in der rechtsradikalen Monatszeitschrift schreiben.

Nun ist das Blatt unter neuem Namen wieder da - und wieder sind freiheitliche Politiker an der Gestaltung beteiligt, wie sich SOS Mitmensch empört. „Kaum ist die FPÖ aus der Regierung draußen, machen sich FPÖ-Politiker wieder daran, den äußersten rechtsextremen Rand zu bedienen“, so Alexander Pollak, Sprecher der Organisation. Herausgegeben wird die „Neue Aula“ vom Grazer FPÖ-Politiker Martin Pfeiffer, Medieninhaber sei der oberösterreichische FPÖ-Politiker Albert Engelmann. Einer der Autoren, Fred Duswald, hatte schon im Vorgängerblatt KZ-Überlebende als „Massenmörder“ und „Landplage“ verunglimpft.

Merkel wird mit NS-Regime verglichen
Auch die neue Publikation sorgt mit fragwürdigen Artikeln für Aufsehen - es wird darin angezweifelt, dass die Nationalsozialisten im Jahr 1939 Polen überfallen und damit den Zweiten Weltkrieg ausgelöst hatten. Im Interview mit Ö1 ist dieser Inhalt sogar dem Medieninhaber zu extrem. Man habe erwähnen müssen, dass jede Art von Angriffskrieg indiskutabel sei, erklärte Engelmann dem Sender. In der ersten Ausgabe wird auch auch die deutsche Kanzlerin beleidigt: Das heutige „Merkel-Deutschland“ wird in seiner „Unmenschlichkeit“ auf eine Stufe mit dem NS-Regime gesetzt.

Pollak fordert Hofer nun dazu auf, zu seinem Wort zu stehen und Mitwirkende aus der FPÖ zu werfen - andernfalls zeige Hofer einmal mehr, dass „seine rhetorischen Abgrenzungen zum äußersten rechtsextremen Rand lediglich hohle Floskeln sind“, lässt Pollak in einer Presseaussendung wissen.

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