Atomwahnsinn ohne Ende und doppelte Nukleargefahr an unseren Grenzen! Nach dem Schrottreaktor Dukovany will Tschechien auch den mindestens so gefährlichen Meiler in Temelin ausbauen. Diesen glatten Umweltaffront gegen Österreich kündigte Industrieminister Karel Havlicek jetzt in Prag an.
Mit sofortiger scharfer Kritik reagierte Ex-Umweltministerin Elisabeth Köstinger auf die Ankündigung. „Ich halte das für eine völlige Fehlentwicklung, die für die österreichische Bevölkerung - besonders in den Grenzregionen - höchst gefährlich ist“, empörte sich die ÖVP-Politikerin.
Tschechiens Industrieminister hält wenig von Sonne und Wind
Ihrem Aufschrei war ein klares Bekenntnis von Havlicek vorausgegangen, der die Lage von Temelin geradezu anpries: „Hier gibt es ideale Kapazitäten für neue Reaktorblöcke.“ Der tschechische Minister will damit ausgerechnet mit Nuklearstrom künftig „Fossiles“ als Energieträger ersetzen. Von Sonne und Wind hält er offenbar wenig: „Es ist völlig unrealistisch, Kohle durch erneuerbare Quellen zu ersetzen.“ Zynischer Nachsatz: „Für Solarenergie müssten wir die Hälfte des Landes mit Paneelen verbauen.“
Österreichs aktuelle Bundesregierung muss nun rasch und vehement gegen diese Atombedrohung der Bevölkerung vorgehen.
Grünen-Landesrat Rudi Anschober (OÖ)
Bekanntlich soll zunächst Dukovany so rasch wie möglich um zwei Reaktorblöcke erweitert werden. Im Frühjahr 2019 hatte es auch Aufregung um das slowakische AKW Mochovce gegeben.
Mark Perry, Christoph Matzl, Kronen Zeitung
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