Syrien-Offensive

Erdogan: „Werden niemals eine Waffenruhe erklären“

Ausland
16.10.2019 10:48

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zeigt sich von den gegen sein Land verhängten US-Sanktionen bisher gänzlich unbeeindruckt. Gegenüber Journalisten betonte Erdogan: „Wir werden niemals eine Waffenruhe erklären.“ Die Offensive in Nordsyrien werde unvermindert fortgesetzt.

Die türkischen Truppen müssten erst ihr Ziel erreichen, und das sei die Einrichtung einer Schutzzone entlang der Grenze. Zu den US-Sanktionen merkte Erdogan an: „Über Sanktionen müssen wir uns keine Sorgen machen.“

US-Vizepräsident startet Vermittlungsmission
Am Montag hatten die USA eine sofortige Waffenruhe in dem Konflikt gefordert. Neben den Sanktionen wurde gleichzeitig Vizepräsident Mike Pence als Vermittler nach Ankara entsandt. Dort soll er am Donnerstag Erdogan zu Gesprächen treffen.

Die US-Regierung hatte die Türkei bereits vergangene Woche zum Abbruch der Militäroffensive gegen die kurdische YPG-Miliz aufgefordert und den NATO-Partner mehrfach gewarnt. Dabei hatte Trump kurz vor Beginn der Offensive US-Truppen aus der Region abgezogen und damit faktisch den Weg für den Militäreinsatz der Türken freigemacht - wofür er viel Kritik auch aus den eigenen Reihen bekam.

Mindestens 190.000 Menschen auf der Flucht
Trotz der Forderungen nach einer Waffenruhe gingen die Kämpfe in der Region weiter. Nach Angaben der UN-Organisation für Migration (IOM) sind inzwischen mindestens 190.000 Menschen geflohen. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen kündigte angesichts der „extrem instabilen Situation“ an, alle internationalen Mitarbeiter aus der Region abzuziehen.

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