Erster Online-Jobtag

Tourismus geht bei der Mitarbeitersuche neue Wege

Tirol
16.10.2019 12:30

Der Winter steht vor der Tür. Was vielen Hotels und Restaurants noch fehlt, sind Mitarbeiter. 3800 offene Stellen im Tourismus sind beim AMS Tirol gemeldet. Um diese zu besetzen, geht die Branche nun neue Wege. Erstmals veranstaltet das AMS Tirol einen europaweiten Online-Jobtag - eine Art Speed-Dating für die Mitarbeitersuche.

Am kommenden Dienstag um 14 Uhr erfolgt der Startschuss für eine neue Form der Mitarbeitersuche, die es so in Österreich noch nie gegeben hat. Dabei ist das Arbeitsmarktservice Tirol (AMS). Dabei sind Tiroler Tourismusbetriebe. Dabei sind Jobsuchende aus der gesamten EU.

Man trifft sich aber nicht in Innsbruck, nicht in Brüssel oder sonst einer europäischen Stadt – das Treffen findet in der digitalen Welt des Internets statt. Möglich macht es Eures. Das Online-Portal der EU wurde für Menschen eingerichtet, die in einem anderen Land arbeiten wollen. Dort präsentieren sich Unternehmen, Regionen, Branchen. Dort werden Kontakte geknüpft, Bewerbungsgespräche geführt, Zusammenarbeiten vereinbart. Vier Stunden haben die Teilnehmer beim ersten Tiroler Online-Jobtag dafür Zeit.

„2001 haben wir für den Tourismus in Deutschland die erste Jobbörse veranstaltet. Damals reisten wir mit einer Tiroler Delegation zu den Nachbarn. Jetzt nutzen wir die Möglichkeiten des Internets. Die Zahl der Anmeldungen zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, ist Tirols AMS-Chef Anton Kern überzeugt, dass der erste Online-Jobtag nicht der letzte sein wird.

730 Jobsuchende und 52 Betriebe sind dabei
730 Jobsuchende aus ganz Europa haben sich bereits für das Online-Treffen am 22. Oktober angemeldet. 52 Tiroler Betriebe sind dabei, 660 offene Stellen werden angeboten. „Mit der Qualität im Tourismus steigt auch der Mitarbeiterbedarf. Das ist allein mit heimischen Kräften nicht abzudecken. Umso wichtiger sind Initiativen wie diese. Das eröffnet auch kleineren Betrieben den europäischen Arbeitsmarkt“, begrüßt Alois Rainer, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Tirol, das neue Projekt.

Rumänen statt Ungarn, Italiener statt Deutsche
Allen in der Branche ist klar, dass die Mitarbeitersuche in Zukunft noch schwieriger wird. In Tirol fehlt der Nachwuchs. Aus einigen EU-Ländern kommen auch immer weniger Arbeitskräfte, weil sie in ihren Heimatländern gut bezahlte Jobs finden. Ostdeutsche und Ungarn haben in den vergangenen Jahren dem Tiroler Tourismus die Saisonen gerettet. Doch sie kommen nicht mehr so zahlreich. Ersatz muss her! „Bei den Anmeldungen sehen wir, dass viele Italiener, Spanier, Portugiesen und Rumänen derzeit Interesse an einem Job in Tirol haben“, ortet AMS-Projektleiter Bernhard Pichler neue Möglichkeiten.

Auch Kroatien ist für den Tiroler Tourismus ein wichtiges Land für die Mitarbeitersuche. Doch für das junge EU-Mitglied gelten bis Juli 2020 noch strengere arbeitsrechtliche Bestimmungen. Die Teilnahme am Online-Jobtag ist für Kroaten nicht möglich. Zu ihnen müssen Tirols Touristiker vorerst noch selbst reisen. Das AMS organisiert gerade eine Jobbörse. Es könnte die letzte sein, die vor Ort und nicht im Internet stattfindet.

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