Neues Album

Mando Diao: Mit „Bang“ zurück zu den Wurzeln

Musik
18.10.2019 07:00

„Bang“ heißt das neue Album von Mando Diao. So knallig wie der Titel, so knackig klingen die Songs. „Wir wollen, dass die Leute dazu ausrasten, schreien, tanzen, Sex haben, sich gut fühlen. Man kann durchaus von einem Party-Album sprechen“, sagte Sänger und Gitarrist Björn Dixgard im APA-Interview. „Bang“ vereint die Kraft eines Debüts mit viel Erfahrung.

(Bild: kmm)

Sie waren „Retter des Rock‘n‘Rolls“, feierten Hits, verwirrten zwischendurch mit der Zuwendung zum Synthie-Rock, den sie mitunter im Morgenmantel spielten, und wollten schließlich in neuer Besetzung zu den Wurzeln zurück. Das Album „Good Times“ von 2017 war ein erster Schritt von Mando Diao in diese Richtung: „Es gab Veränderungen in der Band, es ging in erster Linie ums Weitermachen“, sagte Dixgard. „Wir haben daher damals alle Songs genommen, die wir in petto hatten, und ein Album herausgebracht, bei dem eine klare Linie weniger wichtig war. Darum deckt ‘Good Times‘ ein weites Spektrum ab. Das ist ja recht cool, aber ich mag lieber Alben, die aus einer klaren Vision heraus entstanden sind.“

Endlich die Wahrheit
Diese hatten die Schweden bei „Bang“, ein waschechtes Rock‘n‘Roll-Album sei das Ziel gewesen, betonte Dixgard: „Es war gut, dass wir mit ‘Good Times‘ ausgiebig getourt sind. Die Energie der Auftritte wollten wir ins Studio mitnehmen. Bands erzählen oft, dass sie im Studio alles live aufgenommen hätten. Das behaupteten wir auch schon öfter. Diesmal haben wir das aber zum ersten Mal tatsächlich getan. Wir haben früher also gelogen“, lachte der Musiker.

Der Aufnahmeprozess sei „easy“ gewesen, so Dixgard. „Weil die Songs einfach sind - das ist Rock‘n‘Roll für mich!“ Mando Diao rocken auf „Bang“, das ursprünglich „Bang Your Head“ heißen sollte, unbekümmert los und verzetteln sich trotz kompositorischer Feinheiten nie. „Man tappt leicht in die Fälle, einen Song zu lang zu machen oder ihm einen Instrumententeil hinzuzufügen, den er gar nicht braucht“, sagte der Sänger. „Aber wir waren auf der Hut. Ich mochte schon immer kurze, kraftvolle Alben - ‘Raw Power‘, Iggy and the Stooges! Yeah!“ „Steinzeit-Drums“, so Dixgard, sollten den Rhythmus auf „Bang“ vorgeben. „Wir dachten an simple, raue Drums. Unser Schlagzeuger Patrik (Heikinpieti, Anm.) brachte eines Tages Ketten mit ins Studio und kündigte an, sie bei einem Track zu benützen. Das hat super geklungen.“

Keine Festlegung
Mando Diao mögen an den Start zurückgekehrt sein, als Blaupause für künftige Alben sieht Björn Dixgard „Bang“ nicht: „Wir werden bestimmt wieder andere Dinge ausprobieren. Wir haben das Selbstverständnis, dass Musiker gelegentlich ihr gewohntes Terrain verlassen sollten. Außerdem haben wir einen breiten Geschmack. Wir sind mit simpler Rockmusik aufgewachsen, hörten aber auch psychedelisches und experimentelles Zeug - und Klassik, Electronic, Reggae. Im Tourbus lief immer Disco, Donna Summer und so.“

Egal, ob Gitarrenmusik nun in oder out ist, man müsse „immer dem Herzen folgen“, sagte Dixgard. „Welchem Trend sollte eine Band wie Mando Diao folgen? Sollen wir vielleicht wie Miley Cyrus klingen oder wie Taylor Swift? Viele Acts wären viel besser, wenn sie nicht jemandem nacheifern, sondern einfach ihre eigenen Vorstellungen umsetzen würden. Wir versuchen nie, taktisch vorzugehen. Sonst würden wir irgendwas mit Hip-Hop machen, weil das derzeit angesagt ist. Aber das passt nicht zu uns, wir folgen unserem Herzen. So haben wir bisher überlebt und so sind wir kreativ geblieben.“

Wien-Konzert ausverkauft
Das Konzert von Mando Diao am 24. November in der Wiener Arena ist ausverkauft. Dixgard freut sich aufs Spielen - und überlegt nun, „wie man die Ketten am besten live einbauen kann“.

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