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Heizen mit Holz: Kamin, Pellets oder Kachel?

Wohnkrone News
30.10.2019 08:18

Seit jeher heizen Menschen mit Holz. Und trotzdem ist der Brennstoff zukunftsweisend, sogar CO2-neutral. Jedenfalls, wenn nachhaltig wieder aufgeforstet. Ein Must-have ist dabei die richtige Technologie.

Einzelfeuerstätten können heute – mit spürbarem energetischem Mehrwert – in die intelligente Infrastruktur bestehender oder neuer Heizsysteme integriert werden. Daneben sind Regionalität, Versorgungssicherheit und wohliges Flackern im Wohnraum starke Argumente für Ofen & Co.

Kamin, Pellet oder Kachel?
Die Anschaffung einer modernen Feuerstätte kann zur Senkung der Heizkosten beitragen und zugleich eine wohlige Atmosphäre im Gebäude schaffen.

Dabei ist zwischen Einzelgeräten wie Kamin- oder Pelletöfen und handwerklich gebauten Anlagen zu unterscheiden. Moderne Kaminöfen sind in Serie gefertigte Feuerstätten aus Stahl oder Gusseisen, meist mit einer oder mehreren Sichtscheiben, die den Blick auf das Flammenspiel freigeben. Verkleidet mit Stahlblech, Naturstein oder Keramik heizen sie sich schnell auf und spenden nach kurzer Zeit angenehme Wärme. Kaminöfen können in jeder Wohnung aufgestellt werden, die über einen geeigneten Schornstein verfügt.

Pelletöfen dienen oftmals als vollwertige Raumheizung und erinnern auf den ersten Blick an einen klassischen Kaminofen. In Aufbau und Technik unterscheiden sie sich jedoch grundlegend, da der Pelletofen mit kleinen, aus Sägespänen gepressten „Holzstiften“ befeuert wird. Die Brennstoffzufuhr erfolgt automatisch: Von einem Vorratsbehälter, der meist in die Feuerstätte integriert ist, gelangen die Pellets über eine Förderschnecke direkt in den Brennraum und werden dort elektrisch gezündet. Ein Thermostat kann dabei Brennstoffmenge und Luftzufuhr steuern, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.

Kachelöfen werden vom Ofenbauer errichtet und individuell an das Wohnumfeld angepasst. Die Kacheln sind nicht nur dekorative Elemente, sondern erhöhen als keramische Ummantelung die Wärmespeicherfähigkeit des Ofens. Bei diesen Öfen wird zwischen dem Grundofen, Warmluftkachelofen und Kombilösungen unterschieden. Der Grundofen ist massiv gemauert, wobei teilweise über eine Tonne keramisches Speichermaterial verwendet wird. Die Holzscheite werden direkt auf dem Grund des Feuerraumes verbrannt. Durch seine hohe Speichermasse kann er die Wärme bis zu 24 Stunden lang halten.

Der Warmluftkachelofen ist die moderne Variante, da er schneller aufheizt und schon nach kurzer Zeit Wärme spendet. Im Inneren befindet sich ein industriell gefertigter Heizeinsatz aus Stahl oder Gusseisen. In Verbindung mit metallischen Nachheizflächen sorgt er für schnelle oder mit einem keramischen Speicher für besonders langanhaltende Wärme.

Wie der Warmluftkachelofen verfügt der Heizkamin über einen modernen Einsatz, der mit einer großen Sichtscheibe ausgestattet ist, sodass das Feuervergnügen im Mittelpunkt steht. Der Heizeinsatz sorgt für eine umweltgerechte Verbrennung, wenig Emissionen und einen geringen Wärmeverlust. Zudem kann er wie der Warmluftkachelofen mit Nachheizflächen kombiniert werden.

Wärmepumpe und Holzfeuer
Durch die Kombination einer Wärmepumpe oder Solarthermie-Anlage mit einer modernen Feuerstätte speisen sich Raumheizung und Warmwasser fortlaufend aus erneuerbaren und CO2-neutralen Energien. Während Kamin- und Pelletöfen freistehende Einzelfeuerungen sind und schnell auf- und abgebaut werden können, handelt es sich bei Heizkaminen und Kachelöfen um individuell gestaltete Anlagen, die vom Ofenbauer in Handarbeit gesetzt werden. Alle Festbrennstoffgeräte lassen sich parallel zu einer Wärmepumpe oder Solarthermie-Anlage betreiben oder sogar zu einem Gesamtsystem verbinden.

Eine echte Alternative ist mittlerweile die Luftwärmepumpe, die der Außenluft die vorhandene Wärme entzieht und in Heizenergie umwandelt. Der Grund: Mit einem Kilowatt elektrischen Strom erzeugen sie im Jahresmittel ein Vielfaches an Wärmeenergie. Dabei hängt die Effizienz von der Umgebungs- und der gewünschten Heiztemperatur ab. Bei starkem Frost – wenn der Wärmebedarf am größten ist – können Luftwärmepumpen nicht mehr effizient arbeiten. In diesem Fall schaltet sich ein elektrischer Heizstab ein, der Wasser und Heizung erwärmt, aber zu höheren Stromkosten führt. Bei kalten Außentemperaturen ist es ökologisch und wirtschaftlich besonders sinnvoll, mit einem holzbefeuerten Kaminofen, Heizkamin oder Pelletofen das Heizsystem zu unterstützen.

Kombi
Eine Einzelraumfeuerstätte sorgt für gemütliche Wärme und sinkende Heizkosten. Wer einen Schritt weitergehen will, setzt auf ein wasserführendes Festbrennstoffgerät mit Wärmetauscher. Sobald der Kamin beheizt ist, wird das von den Flammen erwärmte Wasser in das Heizungsnetz eingespeist und dem Warmwasserspeicher zugeführt. Lässt man das Feuer erlöschen, übernimmt ein Pufferspeicher den Heizbetrieb. Der Pufferspeicher ist ein mit Wasser gefüllter Behälter, der die überschüssige Energie, die momentan nicht benötigt wird, speichert, um sie später wieder an die Heizung und Warmwasserbereitung abzugeben.

Wohnen & Lifestyle, Kronen Zeitung

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