Japan traf England

In Graz herrschte einen Tag lang echtes WM-Feeling

Steiermark
30.05.2010 19:31
Zwölf Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft in Südafrika ist die steirische Landeshauptstadt am Sonntag der Nabel der Fußballwelt gewesen. Fabio Capellos englische "Three Lions" absolvierten in der UPC-Arena vor über 15.000 Zuschauern ihre WM-Generalprobe gegen Japan - und gewannen glücklich mit 2:1. Bilder aus Graz in der Infobox!

Selbst in den glanzvollsten Champions-League-Zeiten von Sturm hat die UPC-Arena nicht so einen Auftrieb erlebt: 240 Journalisten und 80 Fotografen waren akkreditiert, 28 Kameras übertrugen Japans vorletzten und Englands letzten WM-Test in 60 Länder (groß im Bild waren zwölf Kids, denen die "Krone" ermöglicht hatte, mit den Stars von England Hand in Hand einzulaufen!).

"Blue Samurais" hatten mehr zu lachen
An sieben Positionen hatte "Three Lions"-Coach Fabio Capello sein Team umgebaut. Doch was er nach dem Anpfiff zu sehen bekam, erfreute weder ihn noch die mitgereisten 2.200 Fans. Die ebenfalls nach Graz eingeflogenen 800 Anhänger der "Blue Samurais" hatten da schon wesentlich mehr zu lachen...

In der 6. Minute bereits, praktisch mit dem ersten Angriff, machte Tanaka nach einem Endo-Corner das überraschende 1:0. Der WM-Mitfavorit von der Insel (Kapitän Rio Ferdinand: "Wir fliegen nicht nach Südafrika, um im Semifinale auszuscheiden") war zwar körperlich überlegen, doch was den Japanern an "Länge" fehlte, machten sie durch Laufarbeit wett. Nach etlichen vergebenen Chancen scheiterte Chelsea-Star Frank Lampard in der 55. Minute auch noch mit einem Elfmeter an Japans Tormann Kawashima.

Zwei Eigentore und "God save the Queen"
Von "freundschaftlich" war plötzlich keine Spur mehr - auch die Teamchefs lieferten sich am Rand der Coaching-Zonen Verbal-Duelle (in welcher Sprache eigentlich?). Zweimal schlug es dann doch noch bei Japans Keeper ein - und beide Male war kein Engländer daran beteiligt. Zuerst versenkte Tanaka eine Flanke Joe Coles, dann Nakazawa eine von Ashley Cole im eigenen Tor. Und 2.200 Engländer sangen - Eigentore hin oder her - nach dem Schlusspfiff begeistert "God save the Queen". Steven Gerrard wird's übrigens besonders gefreut haben - er feierte am Sonntag seinen 30. Geburtstag.

Während die Japaner, bei denen Teamchef Takeshi Okada am Semifinale als WM-Ziel festhält ("Wir werden die Welt überraschen"), nach dem Spiel wieder nach Sion (Schweiz) zurückflogen, wo sie am Freitag den letzten Test gegen die Elfenbeinküste bestreiten, ging es für Rooney und Co. gleich zurück nach England. Dort wird Capello noch sieben Mann aus seinem WM-Kader aussortieren...

Das sagten sie nach dem Spiel
Fabio Capello (Trainer England): "Ich wollte erst einige Leute sehen und einen neuen Stil probieren - das Ergebnis war nicht gut. Mit der zweiten Hälfte war ich happy, da waren wir aggressiv, viele Spieler wollten zum Ball und ihn schnell zurückerobern. Japan ist gut organisiert und hat einen sehr guten Tormann - und England will halt jeder schlagen."

Takeshi Okada (Trainer Japan): "Die erste Spielhälfte war sehr gut, vor allem in Hinblick auf das Kamerun-Spiel. Als aber Hasebe und Endo ermüdet sind, haben wir nicht mehr so schnell nach vorne gespielt. Uns hat die Ausdauer für das ganze Match gefehlt. Trotzdem war die Leistung ungleich besser als bei unserem 0:2 gegen Südkorea."

Japan - England 1:2 (1:0). UPC-Arena, 15.400, SR Eisner.

Torfolge: 1:0 (6.) Tanaka , 1:1 (72.) Tanaka (Eigentor), 1:2 (83.) Nakazawa (Eigentor).

Japan (4-5-1): Kawashima; Konno, Nakazawa, Abe, Tanaka; Honda, Hasebe, Endo (85. Tamada), Okubo (71. Matsui), Nagatomo; Okazaki (65. Morimoto).

England (4-4-2): James (46. Hart); Johnson (46. Carragher), Rio Ferdinand, Terry, A. Cole; Walcott (46. Wright-Philipps), Huddlestone (46. Gerrard), Lampard, Lennon (76. Heskey); Bent (46. J. Cole), Rooney.

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