Protest in Deutschland

Türkeis Star-Kicker unterstützen Erdogan-Offensive

Fußball International
11.10.2019 20:54

Merih Demiral, der türkische Verteidiger von Juventus, postete einen Tweet zur Unterstützung von Erdogans Offensive in Nord-Syrien. Bald darauf kam ein ähnliches Posting von Roma-Stürmer Cengiz Under heraus. Auch in Deutschland gab es schon einen Fußballer, der sich ähnlich äußerte und damit Proteste der St. Pauli-Fans auslöste. 

Demiral, der Star-Verteidiger von Juventus Turin, sprach sich klar für die türkische Invasion in Nordsyrien aus. Eine Offensive, die international, gelinde gesagt, viel kritisiert wird. Eine Offensive, die darauf abzielt, die in dieser Region lebenden (des Öfteren militanten) Kurden in die Knie zu zwingen. „Die Türkei hat eine Grenze von 911 Kilometern zu Syrien“, schrieb Demiral auf einem Foto, auf dem ein türkischer Soldat mit einem Kind zu sehen ist.

#OperationPeaceSpring
„Die Grenze ist ein Gebiet von Terroristen. Die PKK und die YPG sind für den Tod von etwa 40.000 Menschen verantwortlich, darunter Frauen, Kinder und Neugeborene (Demiral setzt die beiden kurdischen Organisationen gleich, obzwar die PKK eine paramilitärische Organisation ist, und die YPG die kurdische Armee). Die Aufgabe der Türkei ist es, die Schaffung eines Terroristen-Korridors an unseren südlichen Grenzen zu verhindern und zwei Millionen Syrer in sichere Gebiete zurückzubringen“, so der junge Verteidiger. All dies versieht er mit dem Hashtag #OperationPeaceSpring, dem Codenamen des türkischen Angriffs.

Der Tweet hat einen Riesenwirbel in den sozialen Medien ausgelöst: Zahlreiche Türken, im Moment fast 45.000, sind mit den Sätzen von Demiral einverstanden, diejenigen, die sich Sorgen um das Schicksal des kurdischen Volkes im besagten Gebiet machen, kritisierten aber die Meinung des Fußballspielers scharf. 

Auch Under
Kurz darauf postete der Roma-Stürmer Cengiz Under ähnliches und geriet auch stark unter Kritik. Der Stürmer postete ein Foto seines Jubels - mit einem Militärgruß - und fügte noch drei türkische Flaggen hinzu. Über 500-mal wurde sein Posting kommentiert, am härtesten ins Gericht mit ihm ging der Sohn des Fußball-Stars Falcao: „Ein Kopf, der sich nur dafür eignet, einen Hut zu tragen. Wenn du solche Sachen sagst, zieh wenigstens das Roma-Trikot aus“, schrieb Giuseppe und fügte noch den Hashtag #freekurdistan hinzu.

In Deutschland erklärte der St.-Pauli-Profi Cenk Sahin auf Instagram seine Solidarität mit Erdogans Offensive. Die Ultras des Klubs positionieren sich klar gegen den Spieler. Sahin behauptete auf Instagram „Wir sind an der Seite unseres heldenhaften Militärs und den Armeen. Unsere Gebete sind mit euch!“ Ein Hashtag verweist auf die aktuelle Militäroffensive der Türkei in Nordsyrien. Die Ultras des FC St. Pauli reagierten: Es sei „Nicht der erste sprachliche und mediale Ausrutscher von Sahin in dieser Thematik“ und er habe sich bereits zuvor „pronationalistisch, regimetreu und verächtlich über das Sterben der kurdischen Bevölkerung“ geäußert. Und sie wünschen sich, dass der 25-Jährige „nicht mehr im Trikot des FC Sankt Pauli aufläuft“.

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(Bild: KMM)



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