„Globaler Wettlauf“

Wann fahren Roboterautos auf steirischen Straßen?

Steiermark
11.10.2019 05:30

Es klingt für viele noch immer wie eine Utopie: Autos, die völlig selbstständig fahren, der Mensch ist nur noch Passagier. Die Steiermark ist Österreichs Testregion und forscht intensiv. Nun wird der Schulterschluss über Grenzen hinweg gesucht - mit den Nachbarn Slowenien und Ungarn, aber auch bei der EU in Brüssel.

Eine große Teststrecke für selbstfahrende Autos mitten im Nirgendwo? Tatsächlich! Als die Ungarn ihre Projekt „Zalazone“ vorstellen, werden im ehrwürdigen Charlemagne-Gebäude in Brüssel, wo sich an diesem Nachmittag Vertreter europäischer Automobil-Regionen treffen, gut 80 Augenpaare aufgerissen. Und das soll erst der Anfang gewesen sein. Sogar Situationen im urbanen Straßenverkehr werden in Zukunft in einer neu errichteten „Geisterstadt“ geübt, so der ungarische Plan.

Nur Augenblicke später taucht der Name Graz bei der Präsentation prominent auf. Die Steiermark kooperiert beim autonomen Fahren mit Ungarn und Slowenien. Von der großen Teststrecke profitieren also auch steirische Forscher, vor allem jene von AVL List, aber auch die fast 300 Mitarbeiter von Virtual Vehicle.

Steirische Autobahnen als Teststrecke
Jost Bernasch ist Geschäftsführer des Unternehmens am Campus der TU Graz, in Brüssel präsentiert er den steirischen Weg: Offizielle Teststrecken für „Roboterautos“ sind die Autobahnen um Graz. Vor allem der A2-Abschnitt zwischen Graz-West und Laßnitzhöhe ist dank spezieller Sensoren punktgenau vermessen.

Viele Fragen offen
Selbstfahrende Autos gelten als ein künftiger Megatrend, sie werfen aber noch viele Fragen auf: Wer haftet bei einem Unfall? Produzieren sie weniger oder mehr Verkehr? Wie verändert sich das Stadtbild? Und haben die Menschen ausreichend Vertrauen in die Technik?

Ältere bleiben länger mobil
All das schwirrt durch den Konferenzraum in Brüssel. Die steirische Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl begrüßt bei der Tagung auch EU-Kommissar Johannes Hahn. Dieser streicht einen Vorteil der „Roboterautos“ hervor: „Ich gehöre zur Babyboomer-Generation, die bald in Pension geht. Wir könnten künftig länger mobil bleiben.“

„Wir müssen zusammenarbeiten“
Bis solche Pkw wirklich zum Stadtbild gehören, wird aber noch einige Zeit vergehen. Beispiele wie Modena, Leon, Göteborg oder Karlsruhe zeigen: In Europa wird viel getüftelt - um global vorne zu sein, heißt es aber (gemeinsam) Gas geben, wie auch Eibinger-Miedl betont: „Wir erleben einen globalen Wettlauf im Bereich autonomes Fahren. Europa muss gegenüber USA und China bestehen. Wir müssen zusammenarbeiten, nicht jede Region braucht eine eigene Teststrecke.“

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