Dokument aufgetaucht

Halle-Attentäter wollte „viele Anti-Weiße töten“

Ausland
10.10.2019 06:29

Nach dem gescheiterten Anschlag auf eine Synagoge in Halle und der Tötung von zwei Menschen durch einen schwer bewaffneten Täter ist nach Angaben einer Expertin ein Dokument im Internet aufgetaucht, bei dem es sich um eine Art „Manifest“ des Angreifers Stephan B. zu handeln scheint. Das schrieb Rita Katz, Leiterin der auf die Beobachtung von Extremisten spezialisierten Site Intelligence Group, am Mittwochabend auf Twitter.

Das PDF-Dokument zeige Bilder von Waffen und enthalte einen Verweis auf das Live-Video, das von der Tat verbreitet wurde. In dem Text werde das Ziel genannt, „so viele Anti-Weiße zu töten wie möglich, vorzugsweise Juden“.

Das Dokument dürfte vor gut einer Woche am 1. Oktober angelegt worden sein und gebe weitere Hinweise darauf, wie viel Planung und Vorbereitung der Täter in die Attacke gesteckt habe, hieß es vonseiten der Expertin.

Anschlag auf Synagoge gescheitert - Menschen erschossen
Der mutmaßliche Rechtsextremist Stephan B. aus Sachsen-Anhalt wollte am Mittwoch ein regelrechtes Blutbad anrichten: Er hatte nach Angaben aus Sicherheitskreisen gegen Mittag versucht, eine Synagoge mit Waffengewalt zu stürmen. Mehr als 50 Menschen hielten sich zu dem Zeitpunkt in dem Gotteshaus auf und feierten das wichtigste jüdische Fest, Jom Kippur. Nachdem der Anschlagversuch scheiterte, soll der 27-jährige Deutsche vor der Synagoge und danach in einem nahen Döner-Imbiss zwei Menschen erschossen und mindestens zwei weitere verletzt haben. B. hat die Tat gefilmt und per Helmkamera live ins Internet übertragen, bevor er vom Tatort floh.

Das gesamte Stadtgebiet und auch das Umland wurden im Anschluss regelrecht von Polizeieinheiten abgeriegelt, alles konzentrierte sich auf die Suche nach dem schwer bewaffneten Täter im Tarnanzug, der schlussendlich am Nachmittag gefasst werden konnte.

Gedenken an die Toten, Solidarität mit Juden
In den späten Abendstunden fanden mehrere Solidaritätsveranstaltungen an Synagogen in Deutschland statt, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel gedachte in Berlin den Toten. In Halle legten Menschen am Marktplatz Blumen und Kerzen nieder.

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