Wunsch nach Abstimmung

Baustellen-Aufschrei der Tiroler Wirtschaft

Tirol
10.10.2019 09:00

Das Innsbrucker Baustellen-Chaos wird immer mehr zur Belastung für die heimischen Betriebe. Gewerbe-Obmann Franz Jirka nimmt sich kein Blatt vor den Mund: „Wir können Kunden ja nicht mit dem Fahrrad beliefern!“

Die enorme Verkehrsbelastung in der Stadt Innsbruck treibt derzeit viele zur Weißglut. Schuld daran ist die fehlende Baustellen-Politik – die „Krone“ berichtete. Während sich die Stadtpolitik bedeckt hält – man hat ja ganz andere Sorgen (wie die Bevölkerung) –, hat sich die Wirtschaft nun zu Wort gemeldet. Verständlich: Im Gegensatz zu Politikern kann sie ihre Produkte nicht mit dem Fahrrad durch die Stadt zu den Kunden bringen

„Firmenfahrzeuge stehen permanent im Stau“
„Vielen Betrieben ist es momentan kaum möglich, ihrer Arbeit geordnet nachzugehen, weil die Firmenfahrzeuge permanent im Stau stehen“, betont Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser. Das bestätigt auch der Obmann des Tiroler Gewerbe und Handwerks, Franz Jirka: „Vor allem für Handwerker ist der Weg hin zu und weg von einem Auftragsort in der Landeshauptstadt eine echte Geduldsprobe und logistische Herausforderung. Leider scheint den politisch Verantwortlichen jegliches Bewusstsein für dieses massive Problem zu fehlen. Einem Tischler beispielsweise, der eine Küche zu montieren hat, nützt es herzlich wenig, zu hören, dass die Geh- und Radwege der Stadt einwandfrei zu benützen sind. Er kann die Küchenteile ja schlecht auf dem Gepäckträger durch die Stadt radeln, sondern muss sich im Lieferwagen durch das Verkehrschaos kämpfen – wobei der zeitliche Mehraufwand zumindest in finanzieller Hinsicht letztlich oft auch zu Lasten der Kunden geht. Diese Situation ist für alle Beteiligten untragbar!“

„Maßnahmen sind absichtlich so koordiniert“
In die gleiche Kerbe schlägt der Obmann der WK-Bezirksstelle Innsbruck-Stadt, Karl Ischia: „Allein heuer gibt es in der Stadt 60 Baustellen. Das Problem dabei ist aber nicht unbedingt die Anzahl, sondern vielmehr sind es die ungünstige Planung der Baustellen-Abfolge und die Regelung der Umleitungen, die für zusätzliches Chaos und Verwirrung sorgen. Auch wenn es die zuständige Stadträtin Uschi Schwarzl anders darstellt, drängt sich der Eindruck auf, die Maßnahmen sind absichtlich so koordiniert, um den Verkehr immer weiter einzuschränken und letztlich aus der Stadt zu drängen. Diese Rechnung wird aber nicht aufgehen!“

„Wünschen uns bessere Abstimmung mit der Wirtschaft“
Für Walser stehe außer Frage, dass die verschiedenen Baumaßnahmen zur Erhaltung und Erweiterung der Infrastruktur notwendig seien. „Dennoch muss es möglich sein, die Baustellen so zu koordinieren, dass es nicht zu einem solchen Verkehrschaos kommt, weil derart viele neuralgische Punkte gleichzeitig betroffen sind. Hier wünschen wir uns eine bessere Abstimmung mit der Wirtschaft.“

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