Die nackten Fakten zeigen, warum es so wichtig ist, das Wissen um Erste Hilfe zu verbreiten: 2000 Oberösterreicher erleiden pro Jahr einen plötzlichen Herzstillstand, bei 60 Prozent der Fälle steht irgendwer direkt daneben, aber dennoch überleben weniger als 200 dieser Patienten. „Wir könnten die Rate mindestens verdoppeln. In den USA und Kanada, wo schon lange Kinder in Reanimation geschult werden, liegen die Überlebensraten bei bis zu 70 Prozent“, weiß Markus Simmer vom Klinikum Wels-Grieskirchen und „Europäischem Rat für Wiederbelebung“. Er hat die Initiative nach Oberösterreich geholt und will sie weiter ausbauen.
Zwei Stunden pro Schuljahr üben
Ziel ist, dass in allen Schulen das 540-Euro-Set mit zehn aufblasbaren Reanimations-Puppen vorhanden ist und die Lehrer diese fächerübergreifend nutzen. „Zwei Stunden pro Jahr sollen die Kinder ab der 1. Klasse Neue Mittelschule oder AHS Unterstufe diese benutzen und die wenigen wichtigen Handgriffe verinnerlichen“, sagt Franz Payrhuber, Landesschulinspektor und Landesleiter des Jugend-Rot-Kreuzes.
Zeit überbrücken, bis Profis kommen
„Bei uns sind inzwischen alle Lehrer geschult“, sagt Birgit Ermeling, Direktorin der NMS Kreuzschwestern in Linz, deren Schüler Lena und Lukas die Puppen vorführten. „Zuerst die Atmung prüfen. Wenn keine vorhanden ist, beginnen wir mit der Herzdruckmassage“, erklärte Lukas (12). Mund-zu-Mund-Beatmung wird nicht gelehrt, die Herzdruckmassage sei ausreichend, um die zehn Minuten zu überbrücken, bis im Regelfall Sanitäter kommen.
Markus Schütz, Kronen Zeitung
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