In Judenburg

Archäologie-Vereine streiten um Museum Murtal

Steiermark
06.10.2019 08:00

Am 8. November eröffnet das Museum Murtal in Judenburg und präsentiert tausende Jahre alte Funde aus den Fürstengräbern von Strettweg. Doch der verantwortliche Arbeitskreis Falkenberg steht unter Beschuss: Peter Koch von der Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Archäologie (AGGA) erhebt Vorwürfe.

Ein Museum der Region für Ur- und Frühgeschichte hätte das Museum Murtal im ehemaligen Minoritenkloster in der Judenburger Herrengasse werden sollen. Zwei Vereine der Region können sich nicht einigen: die AGGA, ein Dachverband der steirischen Geschichts- und Archäologie-Vereine, und der Arbeitskreis Falkenberg, der seit Jahren Ausgrabungen in Strettweg finanziert. Dort liegen Überreste der Hallstattzeit verborgen.

Ende 2016 stellte der Arbeitskreis Falkenberg einen Antrag auf Fördermittel für das Museum Murtal. Fast 750.000 Euro kostet es, fast 530.000 davon sind Förderungen von EU, Bund und Land. Der Rest kommt von der Stadtgemeinde Judenburg und anderen Sponsoren.

Zusammenarbeit unmöglich
Die Vorwürfe von Seiten Peter Kochs gegen das Museum Murtal wiegen schwer: Die Ideen seien von der AGGA gestohlen, es fehle die Expertise, lokale Vereine würden ausgeschlossen. In einem offenen Brief an den Landeshauptmann forderte er Aufklärung, unterstellte darin gar parteipolitische Motivation. „Wir haben jetzt zwar ein Museum, aber keine Möglichkeit, Funde aus der Region auszustellen“, beklagt sich Koch, denn der Arbeitskreis Falkenberg verweigere die Zusammenarbeit. Die AGGA hingegen sei „jederzeit gesprächsbereit“.

Probleme in der Kommunikation
Gegenüber der „Steirerkrone“ wehren sich die Museums-Verantwortlichen: „Wir haben Vernetzungstreffen gehabt und bieten den regionalen Vereinen dieses Museum an“, sagt Franz Bachmann, Obmann des Arbeitskreises Falkenberg. Projektmanager und Historiker Philipp Odelga versichert: „Wir suchen die Kooperation mit der gesamten Region. Dieses Museum soll ihr dienen.“ Es gebe von beiden Seiten kein böses Blut. Man fragt sich also, wo das Problem liegt

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