Russisches Sponsoring

Polit-Kritik am Gazprom-Flirt mit den Festspielen

Salzburg
06.10.2019 08:00
Als „willkommenes Geschenk“ feiert Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler den Gazprom-Einstieg als Projektsponsor bei den Salzburger Festspielen. Was die Kultur-Elite jubeln lässt, sorgt in Politikerreihen für Sorgenfalten. Die Rubel-Investition erntet Kritik.

Zum 100-Jahre-Jubiläum der Salzburg Festspiele 2020 hat Präsidentin Helga Rabl-Stadler sich einen dicken Fisch geangelt: Der russische Staatskonzern Gazprom wird mit einer Finanzspritze von schätzungsweise einer halben Million Dollar eine Oper sponsern.

Für Landeshauptmann-Vize und Kulturlandessprecher Heinrich Schellhorn (Grüne) ist es in Zeiten der Klimakrise das falsche Signal: „Um die Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit zu schützen muss die Sponsorwahl auch ethischen Kriterien entsprechen.“

Ähnlich sieht das SPÖ-Kultursprecherin Stefanie Mösl: „Schon der Jedermann zeigt, dass der Mammon nicht alles entschuldigt. Dass sich die Festspiele nicht an dieses Credo halten, finde ich äußerst schade.“

Erst im heurigen Sommer wurde bekannt, dass der umstrittene Sponsor Nestlé aus der langjährigen Kooperation mit den Festspielen aussteigen wird. FPÖ-Landesparteiobfrau Marlene Svazek stellt infrage, ob „in Zeiten wie diesen Konzerne wie Gazprom tatsächlich zur Festspiel-Tradition passen.“

ÖVP-Kultursprecherin Brigitta Pallauf freut sich über das Interesse internationaler Sponsoren. Deren Auswahl sei aber „Sache der Geschäftsführung.“ Gazprom sponsert vorerst nur ein Opern-Projekt. Daraus könnte sich allerdings ein Einstieg als Hauptsponsor entwickeln.

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