Zwei Männer im Visier

Soko Ibiza ermittelt wegen Wette auf Neuwahlen

Österreich
05.10.2019 11:34

Wegen einer Wette auf vorgezogene Neuwahlen in Österreich, die kurz vor Bekanntwerden des Ibiza-Videos im Mai bei einem Online-Wettanbieter gesetzt wurde, ermittelt die Sonderkommission zur Ibiza-Affäre. Weil der Anbieter Anzeige erstattete, nahm die Soko Ibiza Ermittlungen auf. Bei den beiden Betroffenen fanden sowohl Hausdurchsuchungen als auch Durchsuchungen an deren Arbeitsstellen statt.

Insgesamt sollen die beiden Wiener bei bet-at-home 1150 Euro auf vorgezogene Neuwahlen gesetzt haben, berichtet Ö1. Laut dem Rechtsanwalt der beiden Männer setzte das Duo allerdings nicht die gesamte Summe auf das Jahr 2019, sondern verteilte den Betrag auf mehrere Jahre. Der Wettanbieter erstattete dann - wegen möglichen Insiderwissens - eine Anzeige wegen Betrugs.

Anwalt: Verdacht hat sich nicht erhärtet
Der Anwalt betonte laut Ö1, dass die beiden mit dem Ibiza-Video nichts zu tun gehabt hätten. Sie seien schlicht davon ausgegangen, dass es bald Neuwahlen gibt. Der Verdacht soll sich auch nicht erhärtet haben, auch wenn die Ermittlungen derzeit noch weiterlaufen. Der Anwalt hat gegen die Hausdurchsuchungen beim Oberlandesgericht Beschwerde eingebracht.

Laut Angaben von Ö1 ließ der Wettanbieter auch ein „Dossier“ anlegen, in dem Facebook- und Instagram-Verbindungen der beiden Betroffenen dargestellt wurden. Daraus lasse sich auch ein Kontakt zwischen einem der Männer und der SPÖ ablesen, hieß es.

SPÖ-Mitglied in Causa als Zeuge befragt
„Österreich“ berichtete, dass eine „Spur“ zur SPÖ-Gruppe „Sektion ohne Namen“ führe. Einer der Mitbegründer dieser Gruppe, der 2017 an wählbarer Stelle für die SPÖ bei der Nationalratswahl kandidiert hatte, sei im Zuge der Causa auch einvernommen worden.

Der Besagte bestätigte auf Anfrage der APA seine Einvernahme, betonte aber, dass er lediglich als Zeuge geladen wurde und dass der einzige Konnex die erwähnte Mitgliedschaft eines der beiden Männer bei der „Sektion ohne Namen“ gewesen sei. Außerdem verwies auch er darauf, dass es sich lediglich um eine Wette gehandelt habe. Das Ibiza-Video selbst habe mit diesem Verfahren nichts zu tun.

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