Hofer zu Türkis-Blau:

„Kurz vor Staatskrise Situation neu bewerten“

Österreich
03.10.2019 06:00

FPÖ-Chef Norbert Hofer im „Krone“-Interview über die Neuaufstellung seiner Partei, unter welchen Umständen er den Gang in die Opposition überdenken würde und welche Themen künftig stärker in den Fokus rücken sollen.

„Krone“: Sie haben Ihren Vorgänger Heinz-Christian Strache suspendiert. Manche Mitglieder des Parteivorstandes hätten ihn am liebsten gleich aus der Partei ausgeschlossen. War die Suspendierung letztlich nur eine Kompromisslösung?
Norbert Hofer: Das war ein einstimmiger Beschluss. Außerdem wurde einstimmig beschlossen, dass es zu einem Ausschluss kommt, sollten sich die Vorwürfe gegen ihn nicht entkräften lassen.

Für Herbert Kickl ist angesichts des Wahlergebnisses keine Regierungsbeteiligung denkbar. Wie sehen Sie das?
Das Ergebnis von 16 Prozent mit einem ordentlichen Minus davor ist kein Auftrag des Wählers zur Regierungsbildung. Wir bereiten uns auf den Gang in die Opposition vor.

Demnach kommen Sie der Einladung zu Sondierungsgesprächen von ÖVP-Chef Sebastian Kurz nicht nach?
Natürlich werden wir in Sondierungsgespräche gehen. Diese zu verweigern wäre nämlich grundfalsch. Die Weichen werden aber für Schwarz-Grün gestellt.

Sollte es der ÖVP nicht gelingen, bis Ostern eine Regierung zu bilden, wäre Mitregieren dann denkbar?
Sollten im Mai tatsächlich noch keine Regierung und wir kurz vor einer Staatskrise stehen, ist die Situation neu zu bewerten und zu besprechen. Aber das ist sehr unwahrscheinlich.

Was sagen Sie eigentlich dazu, dass Herbert Kickl in den bislang bekannten Vorzugsstimmen-Ergebnissen besser abschneidet als Sie?
Ein weiterer Kandidat auf der Bundesliste hat denselben Nachnamen wie ich. Vorzugsstimmen für mich, ohne meinen Vornamen, sind daher ungültig.

Inwiefern werden Sie sich inhaltlich neu aufstellen?
Neben Sicherheit, Migration und Asyl wollen wir auch andere Themen vertiefen. Stärker engagieren wollen wir uns in Sachen Klimaschutz. Auch in der Kultur- und Wirtschaftspolitik wollen wir uns mehr einbringen.

Sandra Schieder, Kronen Zeitung

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