OMV-Chef in Graz

„Wir brauchen eine Trendwende in der Klimapolitik“

Steiermark
01.10.2019 17:59

Volles Haus in der steirischen Wirtschaftskammer: Im Rahmen der „Top-Think“-Veranstaltungsreihe der TU Graz lauschten über 400 Interessierte einer hochkarätigen Podiumsdiskussion über die Energiezukunft Österreichs. OMV-Generaldirektor Rainer Seele forderte dabei eindringlich, eine Trendwende in der Klimapolitik - allerdings unter Einbeziehung der Wirtschaft.

So einen Ansturm erlebt auch die Wirtschaftskammer nicht alle Tage. Aber es gibt eben aktuell nur wenige Themen, die so sehr bewegen. Die Frage der Energiezukunft ist unmittelbar an den Klimawandel gekoppelt. Hausherr und WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk konnte gemeinsam mit dem Vize-Rektor der TU Graz Horst Bischof eine illustre Gesprächsrunde begrüßen - darunter eben auch OMV-Boss Rainer Seele.

„Wir sollten mehr Bäume pflanzen“
Im Gespräch mit der „Krone“ forderte er dabei eindringlich eine Trendwende in der Klimapolitik. „Und dafür brauchen wir relativ kurzfristig klare Zeichen“, macht der gebürtige Deutsche klar und stellt gleich vier Maßnahmen vor, die er setzen würde: „Umstieg von Kohle auf Erdgas. In der Schifffahrt zumindest Diesel statt Heizöl als Antrieb. Bei der Automobilität den Elektro-Umstieg, speziell im urbanen Raum, noch viel stärker als bisher fördern - und der vierte Punkt klingt vielleicht banal, ist aber essenziell, wir sollten mehr Bäume pflanzen zur Absorbierung von CO2!“

„Klimaziele teilweise völlig unrealistisch“
Mit den im Pariser Abkommen festgelegten Klimazielen kann er wenig anfangen. „Weil die nur politisch und damit in gewisser Weise auch populistisch formuliert sind, teilweise sind sie auch völlig unrealistisch. Es braucht einen Klimapakt zwischen Politik und Wirtschaft - und dabei darf man nicht vergessen, dass Österreich keine Insel ist, sondern eine Exportnation im globalen Wettbewerb.“

CO2 soll unterirdisch gelagert werden
Außerdem verweist er aufs große Engagement der OMV beim Thema Recycling - etwa der Reoil-Pilotanlage (aus Kunststoff wird synthetisches Rohöl) in Schwechat, mit einer Kapazität in der Endausbaustufe von 200.000 Tonnen Plastik. Dazu plädiert er für eine Gesetzesänderung, um CO2 auch bei uns, ähnlich wie es aktuell schon in Norwegen erlaubt ist, unterirdisch lagern zu können.

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