Eine Person verhaftet

Tote bei Angriff auf Berufsschule in Finnland

Ausland
01.10.2019 18:37

Bei einer Gewalttat in einer Berufsschule in der Stadt  Kuopio im Südwesten Finnlands ist am Dienstag eine Frau vermutlich mit einem Säbel getötet worden. Zehn weitere Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt, zwei davon schwer. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Schusswaffen ein, um den Angreifer aufzuhalten. Dabei wurde dieser verletzt und wenig später in Polizeigewahrsam genommen. Das Motiv für die Bluttat blieb vorerst unklar.

Unter den Schwerverletzten befindet sich auch der mutmaßliche Täter, den die Polizei mit Schüssen gestoppt hatte. Er wurde nach der Festnahme operiert und liegt derzeit auf der Intensivstation. Ein Polizist wurde außerdem leicht verletzt.

Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen Mann, der 1994 in Finnland geboren wurde. Er soll laut Polizei keine Vorstrafen haben. Die Polizei machte keine näheren Angaben zu der getöteten Frau. Finnischen Medienberichten zufolge soll sie - wie der Tatverdächtige - auf die Schule gegangen sein.

In Wohnung Molotow-Cocktails gefunden
Die Polizei teilte am späten Nachmittag auf einer Pressekonferenz mit, dass er eine Art Säbel bei sich gehabt habe, außerdem eine Schusswaffe - ob er sie legal besessen habe, müssten die Ermittlungen erst noch zeigen. Diese seien an das finnische Bundeskriminalamt übergeben worden. Bei einer Hausdurchsuchung in der Wohnung des jungen Mannes seien Molotow-Cocktails gefunden und sein Computer beschlagnahmt worden.

 „Er hat einem Mädchen mit einem Säbel auf den Hals geschlagen und ihr in den Oberkörper gestochen“, zitierten örtliche Medien einen Augenzeugen. Außerdem habe der Angreifer „eine Art kleine Brandbombe“ gezündet.

„Habe Blut auf dem Boden gesehen“
Die 16-jährige Schülerin Janette Blomberg sagte gegenüber der finnischen Tageszeitung „Helsingin Sanomat“, dass sie in der Klasse war, als sie einen lauten Schrei von außerhalb des Klassenzimmers hörte. „Es klang wütend und wie der Schrei eines Mannes. Ich denke, es war finnisch, aber ich habe es nicht gut verstanden.“ Blomberg zufolge habe der Klassenlehrer die Schüler aufgefordert, zunächst in der Klasse zu bleiben. „Dann durften sie die Klasse verlassen und gingen schnell raus. Unterwegs habe ich Blut auf dem Boden gesehen“, schilderte die 16-Jährige die dramatischen Momente.

Roosa Kokkonen, die in der Nähe der Berufsschule arbeitet, schilderte dem finnischen Fernsehsender MTV, eine Lehrerin sei aus der Schule hinausgerannt - die Hände voller Blut. „Während ich der Lehrerin half, hörte ich andere Hilferufe. Schüler rannten weg und in meine Garage hinein.“ Kokkonen sagte weiter, die Schüler hätten die Waffe des Angreifers als „langen Säbel“ beschrieben.

Das Einkaufszentrum liegt rund vier Kilometer südwestlich von Kuopio. Die Stadt liegt rund 340 Kilometer nördlich von Helsinki, hat knapp 120.000 Einwohner und ist damit die größte im östlichen Teil Finnlands.

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