Wahlergebnis

Gewinner-Trio trägt Salzburger Dirndl

Salzburg
30.09.2019 06:30

Die ÖVP schafft mit einem Stimmenrekord ein historisch gutes Landes-Ergebnis. Die Grünen sind mit einem starken Lebenszeichen und Astrid Rössler zurück im Parlament. Die Sozialdemokraten können ihren Abwärtstrend weiter nicht stoppen. Die Freiheitliche wurden von den Wählern abgestraft und die Neos freuen sich mit 8,1 Prozent über einen deutlichen Zugewinn.

Die Salzburger Dirndl-Koalition aus ÖVP, Grüne und Neos ist auch bei der Nationalratswahl gefragt. Alle drei Parteien freuen sich über teils große Gewinne. Über 47 Prozent schnellt der Balken der ersten Hochrechnung auf Landesebene für die Volkspartei in die Höhe – wahrlich ein historischer Erfolg. Landeshauptmann Wilfried Haslauer jubelte in der Parteizentrale nur kurz, war schon wegen eines Fernsehtermins auf dem Weg zum Auto. „Einfach großartig! Mit diesem Ergebnis konnten wir nicht rechnen“, sagte er im Eilschritt zur „Krone“, lobte noch die ruhige und faire Art von Sebastian Kurz im Wahlkampf, ehe er die Zentrale verließ. Für ihn ist klar: „Die Menschen wollen Kurz klar weiter als Bundeskanzler haben.“ Eine künftige Koalitionsempfehlung wollte er jedoch nicht abgegeben.

Keine Feier gab es hingegen für Landesrat Stefan Schnöll. Grund war allerdings eine starke Verkühlung, wegen der er sich schonen muss. „Das Ergebnis ist sehr gut. Jetzt hoffe ich, dass es möglichst schnell eine neue Regierung gibt, denn wir haben sehr viele Projekte zu erledigen“, so Schnöll.

Über eine mögliche Regierungsbeteiligung machen sich die Salzburger Grünen noch keine Gedanken. „Die Freude und die Dankbarkeit sind sehr groß. Jetzt wird erst einmal gefeiert“, sagte die Spitzenkandidatin Astrid Rössler, die sich souverän ein Mandat gesichert hat. Landesparteichef Heinrich Schellhorn konnte das Ergebnis von 12,7 Prozent – laut Sora-Institut inklusive Wahlkartenprognose – und den deutlichen Zuwachs gar nicht fassen. „Das erste Mal, dass wir mehr Stimmen als in den Umfragen bekommen haben. Da muss am Ende noch ein Ruck durch die Bevölkerung gegangen sein“, so Schellhorn.

Ergebnis auch Balsam für die pinke Seele

Auch die dritte in der Landesregierung vertretene Partei, die Neos, hatte Grund zum Jubeln. 8,1 Prozent im Land und einem Plus von 2,4 Prozent sind nach der Schlappe bei den Gemeinderatswahlen Balsam für die pinke Seele. „Es ist das beste Ergebnis, das eine liberale Partei jemals erzielt hat“, sagte der Landessprecher Sepp Schellhorn.

Die SPÖ ist noch weiter ins historische Nationalratswahl-Tief gefallen – minus 5 Prozent. In der Wartelsteinstraße gab es trotz Platz zwei keinen Grund zu feiern. „Die Erwartungshaltung ist mit dem Ergebnis nicht im Einklang“, zeigte sich der rote Landeschef Walter Steidl enttäuscht. „Die Stimmung war nicht auf unserer Seite. Wir waren für diese Wahl nicht großartig vorbereitet.“ Er führt die Verluste auch auf parteiinterne Unstimmigkeiten zurück.

Am Ergebnis der Freiheitlichen haben Ibiza-Skandal und Spesen-Abrechnungen des Ex-Bundesparteiobmanns ihre Spuren hinterlassen: Die FPÖ wurde mit 13,7 Prozent der Stimmen abgestraft und verliert ein Salzburger Mandat.

In die Bedeutungslosigkeit rutschte die Liste JETZT von Peter Pilz. Sie holte gerade einmal 1,6 Prozent der Stimmen.

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