Ergebnisse im Detail

Zwei rote Sommersprossen im türkisen Gesicht

Salzburg
30.09.2019 08:16

 In Salzburg hat die ÖVP bei der Wahl am Sonntag das Ergebnis von 2017 noch einmal klar übertroffen und um 9,9 Prozentpunkte auf 47,6 Prozent zugelegt. Zweiter Gewinner des Abends waren die Grünen, die mit 11,8 Prozent (plus 7,7 Prozentpunkte) ein Comeback feierten, nicht aber auf die 14,8 Prozent von 2013 kamen. Die Landeszahlen basieren auf dem vorläufigen Endergebnis mit Wahlkarten-Prognose. Nur zwei Gemeinden trotzten der türkisen Übermacht: Schwarzach und Bürmoos.

Die FPÖ verlor heute massiv und fiel mit 13,6 (minus 10,9 Prozentpunkte) hinter die SPÖ (minus 5,7 Prozentpunkte auf 16,5 Prozent) zurück. Die NEOS - die in Salzburg auch Teil der Landesregierung sind - kamen auf 7,9 Prozent (plus 2,2 Prozentpunkte). Die Liste JETZT von Peter Pilz erzielte 1,6 Prozent (minus 1,9 Prozentpunkte). KPÖ und Wandel vereinten gemeinsam ein Prozent der Stimmen auf sich.

Auch in der einst roten Landeshauptstadt setzte sich am Sonntag der Erfolgslauf der Türkisen fort. Die ÖVP baute ihren Vorsprung auf die SPÖ weiter aus und wurde mit 36,8 Prozent der Stimmen klar Erste. Die SPÖ kam auf lediglich 19,4 Prozent, nur mehr knapp gefolgt von den Grünen (18,0 Prozent). Die Freiheitlichen erhielten 12,5 Prozent, die NEOS 9,1 Prozent. Von den sonstigen Parteien sprangen aber weder die Liste Jetzt (2,3 Prozent), die KPÖ (1,3 Prozent) noch „Der Wandel“ (0,5 Prozent) über die fiktive Vier-Prozent-Hürde. Weil die Stadt einen eigenen Regionalwahlkreis bildet, werden dort die Briefwahlstimmen das Ergebnis wohl noch verändern.

Die „Türkisen“ um Sebastian Kurz gewannen am Sonntag übrigens in allen 119 Kommunen des Bundeslandes dazu, die FPÖ verlor im Gegenzug in jeder einzelnen Gemeinde. Auch die Grünen legten in allen Orten im Land zu - nur in der kleinen Pongauer Gemeinde Forstau gab es (bei der gleichen Stimmenanzahl wie 2017) ein leichtes Minus - weil mehr gültige Stimmen abgegeben worden sind. Die SPÖ konnte heute lediglich in vier Gemeinden Zugewinne verzeichnen, die NEOS mussten nur in sechs Gemeinden Verluste gegenüber 2017 hinnehmen.

Ihr bestes Ergebnis konnte die ÖVP am Wahlsonntag mit 69,9 Prozent in Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) erzielen, einst einmal eine freiheitliche Hochburg. Die SPÖ kam im Eisenbahnknotenpunkt Schwarzach im Pongau auf ihren Topwert (42,3 Prozent). Die Grünen hatten in der Landeshauptstadt am meisten Wählerzuspruch (18,0 Prozent). Die FPÖ reüssierte erneut in der kleinen Lungauer Gemeinde Thomatal (31,5 Prozent), wenn auch nicht mehr auf dem Niveau von 2017. In Großgmain, der Heimatgemeinde von FPÖ-Landeschefin Marlene Svazek, erhielten die Freiheitlichen heute 20,2 Prozent der Stimmen, das sind um 10,3 Prozentpunkte weniger als vor zwei Jahren. Die NEOS erzielten erneut in Koppl im Flachgau (11,7 Prozent) ihr bestes Ergebnis. In der Heimat von Hotelier und NEOS-Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn kamen die Pinken auf 7,5 Prozent.

Am pflichtbewusstesten agierten die Wähler wie bereits 2017 in Göming (Flachgau): Die Wahlbeteiligung lag hier bei 77,7 Prozent. Die Hochrechnung für die Wahlbeteiligung im Land Salzburg (ebenfalls inklusive Briefwahlstimmen) ergibt einen Wert von 75,7 Prozent. Das wäre ein Rückgang um rund fünf Prozentpunkte gegenüber der Nationalratswahl 2017.

Wahlberechtigt waren am Sonntag 395.640 Bürgerinnen und Bürger. Damit waren 2019 um 83 Salzburgerinnen und Salzburger weniger zum Urnengang zugelassen als im Jahr 2017. 243.159 Personen sind zu den Wahlurnen gegangen. Um die Wahlbeteiligung ermitteln zu können, muss für die Briefwahlbeteiligung auf die Hochrechnung zurückgegriffen werden. Aktuell wird für das Land Salzburg mit einer Wahlbeteiligung von 75,7 Prozent gerechnet. Der Anteil der Salzburgerinnen und Salzburger, die ungültig gewählt haben, beträgt derzeit 1,4 Prozent.

Übrigens: Am schnellsten ausgezählt waren die Stimmen in der Lungauer Gemeinde Tweng. Dort schlossen die Wahllokale um 13.00 Uhr, keine 23 Minuten später stand das Ergebnis fest.

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