Unfassbare Bluttat

Göttinger Frauenmörder: Zweites Opfer verstorben

Zwei Tote: Das ist die grauenvolle Bilanz des Göttinger Frauenmörders, nachdem am Samstag auch das schwer verletzte zweite Opfer verstorben ist. Die 57-jährige Frau hatte am Donnerstag versucht, einer anderen angegriffenen Frau zu Hilfe zu kommen. Diese Frau hatte der 52-jährige Mann noch vor Ort getötet. Er wurde am späten Freitagabend nach 32-stündiger Flucht gefasst.

Der 52-Jährige hatte laut den Ermittlern seine 44-jährige Bekannte am Donnerstag auf offener Straße mit Brandbeschleuniger überschüttet, sie angezündet und mit einem Messer auf sie eingestochen. Er habe ihr aufgelauert und sehr gezielt agiert, so Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag.

Auch die 57-jährige Frau, die helfen wollte - eine Arbeitskollegin des ersten Opfers - wurde von dem Mann attackiert. Mit tödlichen Folgen, wie sich am Samstag leider herausstellen sollte. Ein weiterer Zeuge sei mit einem Feuerlöscher zu Hilfe geeilt - diesen habe der mutmaßliche Täter an sich gerissen und damit auf den Kopf seines Opfers eingeschlagen.

Flucht hielt ganze Region in Atem
Die Fahndung nach dem Mann hielt am Freitag die Region zwischen Göttingen und Hannover in Atem. Die Polizei war an mehreren Orten im Einsatz. Auch Hunde, Hubschrauber und Drohnen wurden eingesetzt. Frühmorgens am Freitag erkannten ihn Zeugen in einem Nahverkehrszug Richtung Hannover, der deshalb in Elze bei Hildesheim gestoppt wurde. Als sich die Polizei näherte, soll der eingeschlossene Mann mit einem Notfallhammer die Scheibe eingeschlagen haben und zu Fuß entkommen sein.

Der 52-Jährige hat sich dann offenbar mehrfach telefonisch bei der Polizei nach dem Zustand seiner Opfer erkundigt. Er habe außerdem während seiner 32-stündigen Flucht weitere Verhandlungsgespräche mit den Beamten über den Notruf 110 geführt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der Mann sei „aalglatt“ aufgetreten, schilderten die Ermittler. Er habe nach bisherigen Erkenntnissen mit verschiedenen Handys von Passanten angerufen.