Fiona Fiedler

NEOS-Quereinsteigerin nimmt Kurs auf das Parlament

Steiermark
28.09.2019 09:00

Fiona Fiedler ist die steirische NEOS-Spitzenkandidatin. Und als Lehrerin verkörpert die Quereinsteigerin das große Thema der Partei: Sie tritt an, um im Bildungsbereich etwas zu bewegen.

Frau Fiedler, man hört es Ihnen gar nicht an, aber Sie kommen aus Kärnten. Wie hat es Sie in die Steiermark verschlagen?
Der Vater meines ersten Sohnes - wir sind beide ins Tourismuskolleg in Klessheim gegangen - ist ein Grazer. Wegen ihm bin ich hierher gezogen. Wir haben damals ein Lokal im Univiertel eröffnet, das Orange.

Und dann haben Sie sich in die Stadt verliebt?
Das auch (lacht). Und ich habe hier meinen Mann kennengelernt, übrigens beim Karaoke-Singen. Ich habe in das Grazer Klavierhaus Fiedler (der Schriftzug am Ende der Herrengasse wird vielen ein Begriff sein, Anm.) eingeheiratet.

Wie sind Sie in die Politik gekommen?
Eine Freundin aus Wien ist bei den NEOS. Sie hat auf Facebook gepostet, dass in der Steiermark Kandidaten gesucht werden. Dann habe ich mich beworben.

Und sind gleich Spitzenkandidatin geworden. Waren Sie davor schon politisch aktiv?
Ich war einmal Klassensprecherin, sonst nicht.

In Ihrem Lebenslauf steht, dass Sie Volksschullehrerin sind.
Die Arbeit in der Gastronomie ist familienfeindlich. Ich habe mit meinem Mann noch ein Kind bekommen. Nach der Karenz habe ich nachgedacht, was ich sonst tun könnte. Und dann fiel mir meine Mutter ein, die auch Lehrerin war.

Welche Erfahrungen haben Sie als Lehrerin gemacht? Was braucht es, um das Bildungssystem zu verbessern?
Es braucht unbedingt eine echte Schulautonomie! Die Direktoren müssen sich die Lehrer aussuchen können. Es gibt zu viel Bürokratie. Ich habe selbst erlebt, wie schwierig es ist, personelle Verstärkung zu bekommen, wenn man ein schwieriges Kind in der Klasse hat. Das dauert Monate. Das ist weder für das Kind gut noch für die anderen Kinder noch für den Lehrer. Und: Die Schulpflicht reicht nicht. Stattdessen sollte man eine Mittlere Reife einführen.

Quasi eine kleine Matura?
Ja, denn es gibt immer mehr Kinder, die nicht richtig lesen, schreiben und rechnen können.

Was ist Ihnen sonst noch ein Anliegen?
Eine CO2-Steuer - damit kann man Umweltverschmutzung reduzieren. Im Gegenzug runter mit der Einkommensteuer und den Lohnnebenkosten, damit die Pendler nicht draufzahlen. Und ganz wichtig: Transparenz.

Wie ist es Ihnen im Wahlkampf ergangen?
Was immer wieder kommt: Der Haselsteiner hat die NEOS gekauft (schüttelt den Kopf).

Wie antworten Sie darauf?
Mit einer Frage: Woher wissen Sie das? Weil wir mit dem Thema Parteispenden offen umgehen und nichts verheimlichen.

Irmgard Griss - auch eine Quereinsteigerin - hat einmal gesagt, dass es ihr schwer fällt, Menschen auf der Straße anzusprechen.
Auch mir fällt das nicht leicht. Aber es geht schon - mit einem Lächeln.

Waren Sie viel unterwegs in der Steiermark?
Ich war in Aussee, Bruck, Weiz, Gleisdorf - ich schaue, dass ich überall hinkomme. Und ich bin auf Social Media aktiv: auf Facebook und auf Instagram.

Die NEOS liegen in den letzten Umfragen bei acht Prozent...
Wenn wir den Einzug schaffen, sitze ich fix im Nationalrat. Auch unsere Listenzweite, Karin Riebenbauer, hat gute Chancen!

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