Straßen-Wahlkampf

Hunderte Funktionäre laufen um die Stimmen

Manfred Vogler (re.) ist seit 2017 Wahlhelfer der ÖVP. Seit damals merkt er einen Stimmungsumschwung: „Früher wurden wir noch von einem Drittel beschimpft. Heute reagieren vor allem ältere Menschen und junge Familienväter positiv.“

(Bild: ÖVP)

Ohne sie werden keine Wahlzuckerl gelutscht: Hunderte Helfer sind bis zur letzten Stunde unermüdlich für ihre Parteien im Einsatz, verteilen Flyer und „putzen“ Türklinken. Die „Krone“ holt einige überzeugte Aktivisten vor den Vorhang.

Das ist derzeit meine Freizeitbeschäftigung“, lacht Manfred Vogler. Der Ingenieur (44) aus Salzburg-Riedenburg ist ÖVP-Wahlhelfer und nach der Arbeit täglich mindestens zwei Stunden im Einsatz. „Ich verteile in Maxglan und Taxham Flyer auf den Straßen und lege sie in die Postkästen.“ Was ihn motiviert? „Ich war grüner Stammwähler.“ Bei der Flüchtlingskrise 2015 sei aber Sebastian Kurz als einziger glaubwürdig gewesen.

(Bild: SPÖ)

Kristina Spindler wirbt in der Keltenstadt für die SPÖ um Stimmen: „Ich bin total überzeugt und stehe dazu. Das können die Leute ruhig sehen. Da habe ich keine Scheu davor.“

(Bild: SPÖ)

Kristina Spindler (27) ist für die SPÖ in Hallein unterwegs und opfert ebenfalls viel Freizeit: „Es ist ja für etwas Positives. Außerdem ist mein Freund beim Bundesheer und selbst viel unterwegs. Wenn es sich ausgeht, ist er selbst mit mir im Wahlkampfeinsatz.“ Zur SPÖ kam die Mitarbeiterin der AK-Bezirksstelle im Tennengau familienbedingt: „Mein Papa war jahrelang als einfacher Funktionär aktiv.“

(Bild: Tamara Lukic)

Tamara Lukic ist für die FPÖ aktiv. „Ich will die Leute erreichen und Missverständnisse aus dem Weg räumen.“

(Bild: Tamara Lukic)

Tamara Lukic (27) aus Hallein ist seit eineinhalb Jahren bei der FPÖ aktiv. „Für mich ist es selbstverständlich, dass ich meinen Beitrag leiste“, so die Lehrerin, die sich beim Flyerverteilen viel Zeit für persönliche Gespräche nimmt: „Ich will nicht, dass die Partei ein abstrakter Begriff bleibt, sondern will den Leuten ein Gesicht dazu geben.“

Vom Wahlkampf geht es ab nach Costa Rica

(Bild: Tessa Wölflingseder)

Tessa Wölflingseder aus Anthering steht für die Grünen früh morgens auf: „Manche Leute sind enttäuscht von der Politik. Zweimal ist es mir schon gelungen, sie so weit umzustimmen, dass sie doch Interesse zeigen.“

(Bild: Tessa Wölflingseder)

Wahlhilfe für die Grünen leistet Tessa Wölflingseder (19) aus Anthering, bevor sie einen Freiwilligendienst in Costa Rica antritt. „Unser Ziel ist ein starkes Comeback.“ Dafür steht die Maturantin früh auf: Ab 6.45 Uhr patrouilliert sie am Salzburger Hauptbahnhof und verteilt Broschüren. Die schönsten Erlebnisse habe sie aber bei Hausbesuchen.

Sophie Stradal läuft in der Stadt Salzburg für die Neos. „Man kann sich immer über die Politik aufregen. Aber nur wer selbst aktiv wird, kann auch etwas ändern.“

(Bild: NEOS Salzburg)

(Bild: NEOS Salzburg)

Flugbegleiterin Sophie Stradal (24) läuft für die Neos. „Wer Transparenz will, muss uns wählen. Das ist auch den Leuten besonders wichtig.“ Seit der Ibiza-Affäre ist sie besonders aktiv und verteilt fleißig Wahlzuckerl: „Das schönste sind die leuchtenden Kinderaugen, wenn man ihnen einen pinken Luftballon überreicht.“