Gruselige Aktion

Hacker kapert Smart Home und terrorisiert Bewohner

Digital
27.09.2019 11:41

Für die IT-Industrie ist Smart-Home-Technik für vernetzten Wohnraum ein Zukunftsmarkt und eine wachsende Zahl von Menschen setzt auf smarte Kameras, Thermostate oder Rauchmelder, um sich sicherer zu fühlen und Energie zu sparen. Für ein Ehepaar aus den USA wurde ihr Smart Home allerdings zum Alptraum. Ein Hacker dürfte sich in die vernetzte Technik gehackt und dem Ehepaar das Leben zur Hölle gemacht haben.

Das berichten Samantha und Lamont Westmoreland aus dem US-Bundesstaat Milwaukee gegenüber dem Nachrichtensender „Fox6news“. Die beiden hatten sich 2018 ein vernetztes Thermostat, eine Überwachungs- und eine Türkamera der Google-Schwester Nest gekauft, um sich sicherer zu fühlen. Doch das ging gehörig nach hinten los.

Mysteriöse Geräusche, Heizung auf Maximum
Als das Ehepaar eines Tages nach Hause kam und eine unbekannte Stimme aus der mit Lautsprecher und Mikro ausgestatteten Kamera hörten, war es mit dem Sicherheitsgefühl zu Ende. Auch das Thermostat spielte verrückt und versuchte, den Wohnraum auf 32 Grad aufzuheizen. Die Kamera begann derweil, obszöne Musik abzuspielen.

„Ich habe die Kamera ausgesteckt und auf die Decke gerichtet“, berichtet Frau Westmoreland. Doch es half nichts. Als sie die Geräte wieder einschaltete, ging der Spuk von vorne los. Die beiden gehen davon aus, dass sich ein Hacker Zugang zu ihrem Heimnetzwerk verschafft und die Smart-Home-Technik gekapert hat.

Hersteller sieht die Schuld bei den Kunden
Die Betroffenen sehen die Schuld beim Hersteller Nest. „Wenn jemand das WLAN hackt, sollte er nicht auf die Nest-Geräte zugreifen können, ohne weitere Schutzmaßnahmen überwinden zu müssen“, sagt Westmoreland.

Der Hersteller sieht die Schuld wiederum bei den Kunden: „Es gab kein Datenleck bei Nest. Solche Berichte stammen von Kunden, die kompromittierte Passwörter verwenden.“ Bei Nest geht man also davon aus, dass das Passwort auch andernorts genutzt wurde und auf Umwegen in Hackerkreise gelangt ist. Der Hersteller rät, sich mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung, also zum Beispiel dem Smartphone als zusätzlichen Smart-Home-Schlüssel, abzusichern, um solche Vorfälle zu verhindern.

Was online ist, kann Ziel von Hackern werden
So oder so: Der Fall führt vor Augen, dass alles, was mit dem Internet verbunden wird, auch zum Ziel von Hackern werden kann. Bei Smart-Home-Technik kommt noch ein Aspekt hinzu: Männer nutzen die meist von ihnen installierte und gewartete Technik bisweilen, um Frauen zu terrorisieren, etwa wenn es zur Trennung kam und sie gar nicht mehr im gleichen Haushalt wohnen. Das Spektrum des Missbrauchs über Smart-Home-Technik reicht dabei von Psycho-Terror, wenn etwa an Heizung, Beleuchtung oder anderen Dingen herum manipuliert wird, aber auch bis hin zur Veröffentlichung intimer Fotos und Videos, die von vernetzten Kameras aufgenommen werden.

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