Studie präsentiert

Plötzlicher Herztod: Hoffnung für Risikogruppen

Tirol
26.09.2019 07:00

Das Herz ist Motor des Körpers. Ist sein Rhythmus gestört, droht der plötzliche Herztod. In Österreich sind pro Jahr 12.000 Menschen betroffen. Axel Bauer, neuer Leiter der Kardiologie an der Klinik Innsbruck, hat dazu geforscht. Zum Weltherztag (29. 9.) hat die „Krone“ nachgefragt, was das den Tiroler Patienten bringt.

Seit 1. Juli ist der gebürtige Bayer Axel Bauer (44) neuer Leiter der Uni-Klinik für Kardiologie und Angiologie (Innere Medizin III). Dort werden jedes Jahr knapp 5000 Patienten stationär und rund 70.000 ambulant versorgt. Ein zentrales Thema ist der plötzliche Herztod. „In der westlichen Welt ist dieser die häufigste Einzeltodesursache“, unterstreicht Bauer die Bedeutung dieses Phänomens, das vor allem durch eine Rhythmusstörung ausgelöst wird.

Bessere Therapie für die Risiko-Patienten
Bauer ist anerkannter Experte auf dem Gebiet und hat eine europaweite Studie mit 1400 Patienten geleitet. Gemeinsam mit Alexandra Kofler, Ärztliche Direktorin der Klinik und Christine Bandtlow, Vize-Rektorin der Med-Uni, präsentierte er die Ergebnisse. Sie machen es Ärzten nun möglich, die Therapie für Risiko-Patienten gezielter zu gestalten. „Wir konnten nachweisen, dass mit einem EKG-basierten digitalen Biomarker eine Prognose über die Wirksamkeit von Mini-Defibrillatoren erstellt werden kann“, erklärt Bauer.

Was heißt das in der Praxis? In Innsbruck werden jedes Jahr rund 100 Patienten Mini-Defibrillatoren eingesetzt, damit sie im Fall einer Rhythmusstörung das Herz unterstützen. Doch der Eingriff ist mit Risiken verbunden. Nicht für jeden Patienten ist das Gerät die richtige Wahl. Das lässt sich nun genauer bestimmen. Bandtlow: „Dadurch können wir die Versorgung in Tirol weiter verbessern.“

Doch es gibt noch ungelöste Fragen. Bauer: „Wir wollen herausfinden, warum auch Menschen an einem plötzlichen Herztod sterben, die eigentlich nicht zur Risikogruppe gehören.“ Dafür wird eine große Studie mit 41 deutschen Herzzentren und Innsbruck vorbereitet.

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