Gemeinsamer Gebetsort

„Friedensprojekt“ der Religionen in Abu Dhabi

Ausland
25.09.2019 16:23

Am Anfang stand die historische Reise von Papst Franziskus im Februar. Nun soll in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ein „Leuchtturm des Friedens“ errichtet werden. Die drei Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam sollen an einem Ort in der Hauptstadt Abu Dhabi - dem „Haus der abrahamischen Familie“ - vereint werden. Geplant sind laut den Projektverantwortlichen nämlich eine Kirche, eine Synagoge und eine Moschee, die durch einen gemeinsamen Garten und ein gemeinsames Bildungszentrum miteinander verbunden sein sollen. Das Vorhaben auf der Insel Saadiyat soll bis 2022 verwirklicht werden.

Erstmals würden sich Gotteshäuser der drei Religionen „einen Raum teilen“. Dies werde die „friedliche Koexistenz und Akzeptanz verschiedener Glaubensbekenntnisse, Nationalitäten und Kulturen fördern“, betonte das Higher Committee of Human Fraternity (übersetzt etwa: Hohes Komitee für menschliche Brüderlichkeit), das das Projekt ins Leben gerufen hat, bei der Präsentation der Pläne vor wenigen Tagen in New York. „Dieser Meilenstein wird ein Ort des Lernens, des Dialogs und des Gebets, der für alle offen ist“, heißt es in einer Broschüre des Komitees.

Architekt spricht von „Mission der friedlichen Koexistenz“
Die Botschaft der Emirate in den USA hat bereits eine Animation des Gebäudekomplexes veröffentlicht (siehe Tweet unten). Geplant wurde es vom international renommierten Architekten David Adjaye. Der Brite betonte, er fühle sich „geehrt, dass unser Design ausgewählt wurde“.

„Wir hoffen, wir haben einen Plan für einen schönen und inspirierenden Raum dargelegt, der die drei Glaubensrichtungen feiert und Dialog und Verständnis zu einem kritischen Zeitpunkt in der Welt stimuliert. Der Raum, der in der Hauptstadt der VAE gebaut wird, wird der Welt offenstehen und unsere Hoffnung ist, dass durch dieses Gebäude Menschen jeder Glaubensrichtung und aus der gesamten Gesellschaft lernen können und sich in einer Mission der friedliche Koexistenz für die kommenden Generationen engagieren können“, so Adjaye weiter.

Scharia - aber auch Toleranz gegenüber anderen Religionen
Die möglichen Kosten wurden noch nicht beziffert. Die Gesetzgebung in den Emiraten basiert zwar auf der islamischen Scharia - doch gegenüber anderen Religionen herrscht Toleranz. In den letzten Jahren versucht sich das Königreich noch moderner und liberaler zu präsentieren. So wurde im Juni am Flughafen von Abu Dhabi ein interreligiöser Gebetsraum eröffnet.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele