„Zahlt Steuern“

Vilimsky musste Grönemeyer-Sager richtigstellen

Österreich
24.09.2019 22:15

FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky hatte Mitte September verbal scharf gegen den deutschen Sänger Herbert Grönemeyer geschossen, nachdem dieser bei einem Konzert in der Wiener Stadthalle das Publikum darauf eingeschworen hatte, „keinen Millimeter nach rechts“ zu rücken. Einen Teil seiner Aussagen musste Vilimsky nun zurücknehmen.

Grönemeyer hätte sich „lieber ausschließlich auf seine Musik konzentrieren“ sollen, anstatt die Besucher des Konzerts „mit linksradikalen Parolen zu malträtieren“, hatte Vilimsky damals per Aussendung kundgetan. Und auch geschrieben: „Und wenn sich Grönemeyer schon dermaßen links oute, dann stelle sich die Frage, warum er sich als in London lebender Steuerflüchtling seiner sozialen Verantwortung in seiner Heimat Deutschland entziehe.“

„Herr Grönemeyer lebt in Deutschland und zahlt auch hier seine Steuern“
Dies musste Vilimsky nun richtigstellen. In einer Aussendung am Dienstagabend schrieb der Delegationsleiter der Freiheitlichen im Europaparlament: „In einer Presseerklärung vom 16. September 2019 habe ich in Bezug auf Herbert Grönemeyer erklärt, dass er sich als in London lebender Steuerflüchtling einer sozialen Verantwortung in seiner Heimat Deutschland entziehe. Hierzu stelle ich richtig: Herr Grönemeyer lebt in Deutschland und zahlt auch hier seine Steuern. Harald Vilimsky“

„Zeiten, die so zerbrechlich sind und wo das Eis so dünn ist“
Der König des deutschen Pop (17 Millionen verkaufte Tonträger allein in Deutschland), der aus seinen politischen Ansichten nie ein Geheimnis gemacht hat, hatte bei seinem Auftritt in Wien einmal mehr sehr deutlich gesagt, was er von der aktuellen Situation und den Tendenzen zu rechtem Populismus hält. „Ich kann mich nicht erinnern, in Zeiten gelebt zu haben, die so zerbrechlich sind und wo das Eis so dünn ist“, richtete Grönemeyer das Wort an sein Publikum.

„Keinen Millimeter nach rechts! Keinen einzigen Millimeter!“
„Auch wenn Politiker schwächeln - und das ist, glaube ich, in Österreich nicht anders als in Deutschland -, muss uns klar sein, dass es an uns liegt zu diktieren, wie eine Gesellschaft auszusehen hat.“ An Politiker, besonders aus dem rechten Lager, hatte Grönemeyer ebenfalls eine deutliche Botschaft: „Wer versucht, diese Unsicherheit zu nutzen für rechtes Geschwafel, Ausgrenzung und Rassismus und Hetze, dem sagen wir: Diese Gesellschaft ist offen, humanistisch, bietet Menschen Schutz.“ Zum Schluss appellierte der Sänger: „Keinen Millimeter nach rechts! Keinen einzigen Millimeter!“

Österreichs und Deutschlands Außenminister stimmten zu
Zuspruch für seinen „Keinen Millimeter nach rechts!“-Schrei hatte Grönemeyer übrigens auch von Deutschlands Außenminister Heiko Maas und seinem österreichischen Amtskollegen Alexander Schallenberg bekommen.

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