Nach Streit um Frau

Prozess: Steirer verleumdete Freund bei Polizei

Steiermark
25.09.2019 06:00

Groß war die Aufregung, als Graz zu Jahreswechsel von einer großen Raub-Serie heimgesucht wurde. Ein Steirer schwärzte damals seinen (unschuldigen) Freund, mit dem er gerade wegen einer Frau stritt, bei der Polizei an. Nun steht er wegen Falschaussage vor Gericht.

„Wir haben uns wegen einer Frau gestritten, eine echte Dummheit“, führt der junge Mann aus, der beinahe wegen eines Raubüberfalls auf eine Tankstelle in Graz vor Gericht gestanden wäre. In den Kreis der Beschuldigten geriet er, weil ihn ein 28-jähriger Freund, dem er eine Dame streitig gemacht hatte, bei der Polizei verpfiff. Eine Racheaktion?

Foto mit Geldscheinen auf Facebook
Der Angeklagte erzählte den Beamten von einem Foto auf Facebook, das seinen Freund mit viel Geld zeigte. „Voll bedeckt mit 20er-Scheinen“, so Richter Andreas Rom. „Aber bitte, wenn das Spaß macht...“

Ihm käme es verdächtig vor, dass sein eher finanzschwacher Kumpel plötzlich so viel Geld habe, erzählte der Angeklagte der Polizei. Weil der „Verpfiffene“ bereits mehrfach vorbestraft war, zog sich die Schlinge zunächst weiter zu. Erst später stellte sich seine Unschuld heraus.

„Das war ein Blödsinn“
Die Mutter des damals fälschlicherweise Beschuldigten nimmt vor Gericht den Angeklagten in Schutz: „Die beiden haben sogar einmal zusammengewohnt. Einmal streiten sie, dann verstehen sie sich wieder. Wie das bei jungen Leuten eben so ist. Ich kenne den Angeklagten von Geburt an. Er ist wirklich kein Schlechter. Das was er gemacht hat, war ein richtiger Blödsinn. Dass sowas dabei rauskommt, wollte er aber ganz bestimmt nicht.“

Auch die beiden Männer dürften sich - zumindest momentan - wieder verstehen, nicken sich zu. Die Verhandlung muss allerdings vertagt werden, da eine Zeugin nicht aufgetaucht ist.

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