Knockout blieb aus

Leclerc: „Ich will nächsten Doppelsieg in Sotschi“

Formel 1
24.09.2019 13:06

Ferrari ist seit dem Ende der Sommerpause das stärkste Team in der Formel-1-WM. Nach den Siegen von Charles Leclerc in Spa und Monza legte die Scuderia in Singapur mit Sebastian Vettel vor Leclerc gleich den ersten Doppelsieg seit 2017 nach. Trotz allem Jubel über drei Siege in Serie herrscht bei Ferrari dicke Luft. Denn Leclerc war über den „Undercut“ Vettels und nur Platz zwei erbost. Aber: Er will um Position ein im Team kämpfen und er will das Beste für Ferrari.

Aufgepumpt mit Sieger-Adrenalin schickte Sebastian Vettel den schmollenden Monegassen nach dem Rennen mit einer Warnung in die Nacht. „Du irrst dich gewaltig, wenn du jemals denkst, dass du größer als dieses Team bist“, sagte der Deutsche nach seinem befreienden Erfolg bei der Sieger-Pressekonferenz. Und es gab kaum einen Zweifel, dass der Adressat seiner Worte direkt neben ihm saß.

Kein Knockout
Sein über Platz zwei schwer beleidigter Stallrivale Leclerc hatte da längst den Frieden bei Ferrari in Gefahr gebracht. Viele in Leclercs Team sind sich sicher, der dritte Sieg in Folge von Leclerc hätte sicher den Knockout für den Deutschen bedeutet. Doch vom K.o. mittlerweile keine Spur. Jetzt wissen beide: Sie müssen um die Position eins bei Ferrari kämpfen. Nicht für dieses Jahr, sondern für 2020.

Der Zweikampf der Piloten um die Vormacht bei der Scuderia droht im Saison-Endspurt zu eskalieren. Nur mit Mühe wahrte der von der Pole gestartete Leclerc beim Jubelbild vor der Ferrari-Garage kurz vor Mitternacht den schönen Schein und rang sich ein Lächeln ab. Kaum ließen die Fotografen die Kameras sinken, eilte der Monegasse davon. Weil er sich von den Ferrari-Strategen hintergangen fühlte, die Vettel zuerst zum Reifenwechsel und damit zum Sieg gelotst hatten, forderte der 21-Jährige eine Aussprache: „Ich brauche schon noch ein paar Erklärungen, warum diese Entscheidung getroffen wurde.“

Binotto gefordert
Sich einfach wieder hinter dem viermaligen Weltmeister Vettel anzustellen, das ist mit Leclercs brennendem Ehrgeiz nicht vereinbar. Mit seinen zwei Siegen davor sowie insgesamt fünf Saison-Poles hatte der Wunderknabe den Nummer-1-Status des Deutschen ausradiert. Doch die Abgesänge auf Vettel nach mehr als einem Jahr ohne Erfolg waren verfrüht, dessen etwas glückliche Wiederauferstehung ist für Leclerc schwer zu schlucken. „Natürlich ist Charles enttäuscht“, sagte Teamchef Mattia Binotto. Er gestand sogar Überlegungen während des Rennens ein, dem Wunsch des nörgelnden Leclerc auf einen Platztausch nachzugeben. „Wir diskutieren immer noch mit unseren Fahrern, ob wir die richtige Wahl getroffen haben oder nicht. Darüber könnte es intern verschiedene Meinungen geben“, sagte Binotto diplomatisch. 

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(Bild: KMM)



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