In der Justizanstalt Wien-Josefstadt bleiben am Dienstag alle Zellen geschlossen. Grund: 55 Exekutivbeamte (30 laut Ministerium) sollen allein heute fehlen. Offenbar kein Einzelfall. Nicht nur der langjährige Justizwachebeamte Fritz Böhm hat davon die Nase voll: „Der Zustand ist schlicht und einfach unwürdig.“
Über Jahre sei die Politik wiederholt auf die Missstände aufmerksam gemacht worden, so Böhm gegenüber der „Krone“. Passiert sei - trotz vollmundiger Versprechen - bisher aber nichts. Nun reicht es nicht nur Böhm. Unter dem Namen „Wir sind Exekutive“ machen die Beamten ihrem Ärger Luft.
Unzufriedenheit wächst
Denn nicht nur in der „Josefstadt“, wo mit knapp 1100 deutlich mehr Häftlinge sitzen als vorgesehen (960), soll die Unzufriedenheit der Angestellten wachsen. Im Justizministerium bedauert man den Engpass. Bis Ende Oktober sollen 22 neue Kräfte eingestellt werden. Indes sitzen die Häftlinge ohne Hofgang, Arbeit und Sozialbetreuung hinter Schloss und Riegel.
Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung
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